Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Exkursion mit der Munich International School

21.03.2025

„Man liebt nur was man kennt, und man schützt nur was man liebt.“ (Konrad Lorenz)

 

Aus diesem Grund ist seit langer Zeit die LBV Kreisgruppe Starnberg in Kontakt mit Schulen des Landkreises mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern die Schönheit der Natur bewusst zu machen. Dazu bieten wir Schulstunden und Exkursionen zu unterschiedlichsten Themen an. In diesem Winter erhielten wir eine Anfrage von den dritten Klassen der Munich International School zum Thema Wasservögel und Vogelzug.

 

Die MIS befindet sich im Schloss Buchhof in Starnberg und damit nahe unserem Juwel, dem Starnberger See. Dieser hat eine zentrale Bedeutung für den Vogelzug – er ist ein international bedeutsames Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel und ist in die weltweit geführte Liste der „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ der „Ramsar-Konvention“ von 1971 aufgenommen.

 

 

 

Daher war es uns ein großes Anliegen den Schülerinnen und Schülern der dritten Klassen der MIS diese besondere Bedeutung nahezubringen. In der Theorie gelerntes bleibt nur dauerhaft in Erinnerung, wenn es auch in Realität erfahren wird. Daher organisierten wir in Zusammenarbeit mit unserem LBV-Arbeitskreis der Starnberger Ornithologen (ASO) zwei Exkursionstage an die Fähranlegestelle vor der Roseninsel. Die Bucht hier stellt den wichtigsten Rückzugsort für die überwinternden Wasservögel am Starnberg See dar und wird in den Wintermonaten mit bis zu 6.000 Vögeln besiedelt.

 

Leider spielte das Wetter bei beiden Exkursionstagen nicht mit. Am ersten Tag herrschte Nieselregen bei wenigen Plusgraden, beim zweiten waren die Temperaturen deutlich unter null. Hier galt es die Kinder bei Laune und vor allem warm zu halten.

 

Mit verschiedenen Bewegungsspielen wiederholten wir das in der vorangegangenen Theoriestunde erlernte Wissen. Was sind überhaupt Wasservögel, welche gibt es, wie sind sie an das Leben im Wasser angepasst? Was fressen sie und was sollten sie nicht fressen (kein Brot!!). Was ist das Besondere am Starnberger See? Warum sind hier im Winter mehr Vögel als im Sommer und woher kommen Sie. Viel Wissen, das verinnerlicht werden wollte.

 

Neben dem Erkennen der fünf wichtigsten Wasservögel am Starnberger See (Blässhuhn, Stockente, Reiherente, Tafelente und Kolbenente) erfuhren die Kinder, dass im Sommer kaum 1.000 Wasservögel den See bevölkern. Dagegen sind es in den Herbst- und Wintermonaten, zwischen regelmäßig 20.000, in manchen Jahren 25.000 Wasservögel, die hier rasten oder überwintern.

 

Sie kommen aus dem kalten Norden (Skandinavien, Russland, von der Eismeerküste, ja sogar aus den Weiten Sibiriens) mit z.T. über 4.000 km Luftlinie Entfernung. Sie entfliehen dem Frost ihrer menschenleeren Brutgebiete, um an den großen voralpinen Seen – Chiemsee, Ammersee, Bodensee und dem Starnberger See - Nahrung zu finden und die Energiereserven zu erneuern, für den Flug zurück im beginnenden Frühjahr. Daher ist ihr Schutz hier so bedeutend und Störungen, die wertvolle Energiereserven aufzehren, möglichst zu vermeiden. Das wurde den Kindern bei diesen frostigen Temperaturen schnell klar. „Kaum zu glauben, dass die Vögel in diesem kalten Wasser schwimmen können“.

Großen Dank an die ehrenamtlichen Helfer, die es ermöglicht haben, knapp 90 Kindern diese Naturbesonderheit nahe zu bringen. Vielen Dank auch an die Lehrerinnen und Lehrer der Munich International School, denen die Umweltbildung ein großes Anliegen ist.

 

Text: Claudius Birke

(Fotos Isabell Barasch, MIS)