Die Theorie lässt sich wetterunabhängig planen und durchführen.
Die Praxis war aber 2024 etwas turbulent. Zuerst waren im Juni und Juli die Temperaturen nie wirklich sommerlich. Noch dazu fiel im Juni soviel Regen, dass der Wasserpegel an
Seen und Bächen bis Mitte Juli sehr hoch war. Die Konsequenz davon war, dass oft in der Früh die Libellen nicht fliegen konnten, weil es zu kalt war.
Am Inninger Bach, wo wir in Inning Libellenlarven suchen und Libellen in ihrem Lebensraum sehen können, war das Wasser so hoch und die Strömung so stark, dass wir die Kinder
nicht, wie gewohnt, ins Wasser gehen lassen konnten, um die Larven zu suchen. Es ging nur vom Ufer aus, und einer von uns musste unterhalb der Brücke in der Wathose im Wasser bleiben und für die
Sicherheit sorgen, falls ein Kind ins Wasser gefallen und von der Strömung mitgerissen wäre.
Einige leere und volle Pausenschachteln und andere Forschungsutensilien fielen tatsächlich ins Wasser und wurden von der Strömung schnell wegbefördert, aber zum Glück kein Kind!
Trotz dieser schwierigen Bedingungen konnten wir am Inninger Bach wieder viele Klein- und Großlibellen im Flug oder sitzend beobachten. Auch wurden ihre sehr interessante Larven, in den
unterschiedlichen Entwicklungsstadien ausfindig gemacht. Der Inninger Bach ist aufgrund seiner vergleichsweisen höheren Wassertemperatur – vorgewärmt durch den Wörthsee – ein
ideales Libellenhabitat.