Die Wolfspopulationen in Europa wachsen, auch in Bayern sind seit einiger Zeit wieder Wölfe zu Hause. Mit dem Wolfsbeauftragten des LBV Willi Reinbold haben wir einen Spezialisten eingeladen, der
sich seit über 10 Jahren mit der Thematik Wolf befasst und die wichtigsten Fragen dazu in einem Vortrag beantwortet hat.
Der erste Wolf als Verkehrsopfer wurde 2006 am Starnberger See gemeldet. Es war ein junger Wolf aus dem Mittelmeerraum. Mit dieser Einleitung beginnt sein
Vortrag, in dem er auf die wichtigsten Punkte eingehen wird.
Zunächst wird aufgezeigt, an welchen Merkmalen ein Wolf zu erkennen ist und wie man sich verhält, sollte man auf ihn treffen. So sind typische Merkmale der dunkle Sattelfleck und ein fast immer
hängender Schwanz mit einer schwarzen Schwanzspitze. Im Sommer erscheint er hochbeinig und mager, im Winter hingegen mit einem dicken Fell und Mähne. Verfolgt man die Fährte eines Wolfes im
Schnee, so ist es immer ein geschnürter Trab, Tritt in Tritt. Die Losung enthält immer Haare und Knochenteile.
Im weiteren Verlauf des Vortrages werden die folgenden Fragen behandelt: Woher kommen „unsere“ Wölfe und wo kann der Wolf generell gut leben?
Eigentlich wandert der Wolf aus allen Himmelsrichtungen ein. Aus Norditalien, der Schweiz, den französischen Alpen, hauptsächlich aber aus den Karpaten und Polen. Der erste Wolf ist über
Italien zu uns gekommen, das erste Rudel wurde 2017 im Bayerischen Wald gesichtet. „Er“ war Italiener – „sie“ hatte polnische Abstammung. Der Wolf hat sehr gut gelernt, in unserer
Kulturlandschaft zu leben. Jede Ansiedlung passiert durch Einwanderung und auch nur dort, wo der Wolf ausreichend Nahrung findet, wird er eine Familie (ein Rudel) gründen. Auf Wanderschaft ist
ein Wolf im Übrigen fähig, bis zu 70 km in einer Nacht zu laufen. 2009 wanderte beispielsweise ein besendeter Jungwolf in 5 Monaten ca. 1500 km nach Weißrussland.
Bild unten: Alle grün markierten Gebiete eignen sich gut bis sehr gut als Lebensraum für den Wolf.