Wildere Grünflächen? Nicht jedermanns Geschmack, aber ökologisch gut
Den zweiten Teil des Vortrages begann Dr. Brehm mit einem traurigen Beispiel: der helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (P. teleius) wurde in den letzten Jahren um Jena nicht mehr gefunden und ist
vermutlich ausgestorben. Im Landkreis Starnberg kann der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling noch beobachtet werden und hat sogar den Biberstau auf unserer Pflegefläche Zeitlerwiesen überlebt.
Dagegen breiten sich invasive Pflanzenarten immer mehr aus. Nennenswert ist um Jena vor allem die Zackenschote. Im Landkreis Starnberg sind
andere Arten problematisch, z.B. die Goldrute.
Insektenschutz ist eigentlich ganz einfach
Blühflächen sind zwar gut gemeint, helfen vielen Insektenarten aber oft nur wenig. Grünflächen sind immer auch Lebensraum. Wichtiger als der Nektar der Blüten sind Entwicklungshabitate mit
Futterpflanzen für die Larven. An heimischen Pflanzen lebt eine Vielzahl darauf spezialisierter Arten – viel mehr als an den in Blühmischungen oft zu findenden, nicht-heimischen Blumen. Ideal ist
regionales Saatgut. Es kommt jährlich eine Vielzahl an Neophyten nach Deutschland. Davon können sich zwar die meisten nicht
etablieren, aber einige wenige breiten sich auf Kosten der heimischen Flora und Fauna aggressiv aus. Goldrute und Zackenschote sind solche invasiven
Neophyten. Die entsprechende Anpassung von Gartenplanungen, die Verwendung von mageren Erdstoffen und die richtige Mahd können schon viel bewirken.