Bei den Reptilien sind im Vortrag insbesondere folgende Arten angesprochen worden:
Die Zauneidechse kann bis 24 cm lang werden, ist grün und lebt hauptsächlich von Spinnen und Insekten. Sie lebt in Randzonen und in strukturreicher Landschaft. Naturnahe Gärten sind
eigentlich ein idealer Lebensraum für die Zauneidechse, ihre größten Feinde sind allerdings die Katzen. Die Blindschleiche ist eine Echse, keine Schlange. Sie wird bis ca. 35 cm lang und
lebt gerne unter Holz und Folien, bevorzugt also kühlere und halbschattige Lebensräume. Bei uns kommen vor allen zwei Schlangenarten vor: die Ringelnatter und die Kreuzotter. Die
Ringelnatter kann bis anderthalb Meter lang werden, ist ungiftig und nicht bissig, sie lebt von Amphibien und Fischen. Die Kreuzotter ist nur etwa halb so lang wie die Ringelnatter,
aber bekannterweise ist ihr Biss giftig. Man findet sie in Waldlichtungen und Mooren, die Nahrung besteht hauptsächlich aus Mäusen, Eidechsen und Fröschen. Das Verbreitungsgebiet in Bayern ist
insbesondere im Oberland, in Allgäu und im Bayrischen Wald.
Reptilien allgemein siedeln gerne in Wildflusslandschaften (vorteilhaft ist Holzbruch nach Überschwemmungen), in Mooren und in den Bergen. In unseren Kulturlandschaften findet man sie aber auch
in Brachen, an Weg- und Waldrändern und an Bahndämmen. Wenn wir Reptilien Lebensräume schaffen möchten, dann sollten diese sonnig sein, sollten Deckung ermöglichen und ein Lebensraummosaik
darstellen. Steinwüsten sind zu vermeiden. Im Naturschutz werden Beweidungsprojekte immer wichtiger. Sind allerdings zu viele Schafe auf der Weide, dann besteht für Reptilien ein erhöhtes
Tötungsrisiko. Bei gleicher Fressleistung haben Schafe „mehr Beine“ als Rinder. Hier gilt es abzuwägen zwischen dem Erhalt von wiesenähnlichen Pflanzengemeinschaften und dem Schutz von
Kleintieren.