Fledermäuse sind nicht blind, ihre Augen dienen der Fernorientierung, jedoch unterscheiden sie keine Farben. Sogar bei völliger Dunkelheit können sie sich
hingegen mit ihrem Ultraschall-Echoortungssystem orientieren. Dabei stoßen sie kurze Schreie aus. Hindernisse wie Bäume, Beutetiere oder Mauern reflektieren die Schallwellen. Diese Echos werten
die Fledermäuse mit ihrem spezialisierten Gehörsinn aus und erkennen so bis zu 0,05 Millimeter dünne Fäden.
Mehr als die Hälfte der einheimischen Arten ist gefährdet. Erstens, weil sie, ähnlich den Feldvögeln, in der ausgeräumten Agrarlandschaft mit dem
resultierenden Insektenrückgang nur wenig Nahrung finden. Außerdem fehlt es ihnen an Leitstrukturen wie Hecken, an denen entlang sie sich mit ihrem Echolot orientieren können.
Ein weiterer Gefährdungsfaktor ist der Verlust von Quartieren. Im Sommer benötigen die Mütter und Jungtiere für ihre sogenannten Wochenstuben je nach Art
Dachböden (Großes Mausohr), Gebäuderitzen (Bartfledermaus), Baumhöhlen (Wasserfledermaus, Abendsegler) oder Spalten hinter der Rinde von stehendem Totholz (Mopsfledermaus). Auch die
Winterquartiere, Höhlen, Keller, Dachböden, Wandverkleidungen, etc. sind je nach Art und vorherrschenden Temperaturen verschieden. Nicht nur die Fledermäuse selbst, sondern genauso ihre Quartiere
sind streng geschützt. Das ist sehr wichtig, denn Fledermäuse brauchen oft viele Jahre, bis sie Ersatzquartiere, etwa in Form von Fledermauskästen, annehmen.