Jungigel werden zwischen Juni und August geboren. Drei Wochen bleiben sie im Nest und dann fangen sie an, die Nähe des Nestes zu erkunden und den Garten zu entdecken. Den ganzen Sommer lang sind
sie unterwegs bei der Nahrungssuche, immer weiter auf Erkundungstour und zwar nachts, wie die erwachsenen Igel auch.
Nun sind jetzt immer häufiger andere Gestalten auch nachts unterwegs. Automatische Rasenmäher, die keine Führung brauchen, und ihren Weg selbstständig auf dem Rasen mit Hilfe von Sensoren finden,
die sogenannten Rasen- oder Mähroboter. In ihren Bedienungsanleitungen empfehlen viele Hersteller, die Roboter nicht in Anwesenheit von Kindern oder Haustieren laufen zu lassen. Deswegen setzen
viele Gartenbesitzer diese Geräte nachts ein. Nun sind aber in den Abend- und Nachsstunden viele Wildtiere aktiv, darunter auch die Igel, und die Mähroboter stellen für diese Tiere eine große
Gefahr dar.
Bisher waren diese Geräte teuer, dafür aber mit empfindlichen Sensoren ausgestattet, die kleinsten Hindernisse erkennen und ein schnelles Ausweichen ermöglichten. Jetzt wird aber der Markt mit
billigeren Geräten überflutet, die schlechtere Sensoren haben: diese Geräte reagieren zu spät oder gar nicht. Das Ergebnis: Wildtiere werden schwer verletzt oder getötet. Das Tierheim München
meldet, dass die Anzahl der durch Mähroboter verletzten Igel sich im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt hat. (Quelle: Münchner Werbespiegel, 4.8.2018) Bei den kleinen Igeln, die oft nicht viel
grösser als ein Tennisball sind, ist es viel schlimmer. Das Gerät sieht sie gar nicht und tötet sie. Da bleiben oft nur noch Stacheln übrig.
Deshalb eine dringende Bitte an alle Gartenbesitzer: Lassen Sie Ihre Mähroboter nur tagsüber laufen! Und untersuchen Sie vorher Ihren Rasen. Das kann nämlich sein, dass ein kleiner Igel im Grass
sich verirrt hat. Die Kleinen machen auch ab und zu ihre Ausflüge untertags.
(Text: Patrick Fantou)