Wie groß soll dieser Garten sein? So groß wie möglich natürlich: Markus Gastl gibt uns mit seinem 7.000 qm großen "Hortus Insectorum", der Garten der Insekten, ein gutes Beispiel.
Die Geschichte des Gartens, einer der 70 schönster Gärten Bayerns (Siehe "Gartenschätze in Bayern" von Konstanze Neubauer) und die Laufbahn des Gärtners sind hochinteressant und es lohnt sich auf
jedem Fall, den Garten in der Oberpfalz zu besuchen.
In den letzten Jahren hat Markus Gastl so viele Leute von seinem Drei-Zonen-Konzept überzeugt, dass ein internationales Hortus-Netzwerk entstanden ist. In Deutschland gibt es im Jahr 2021 fast 500 Hortus-Gärten, in Österreich 30, in der Schweiz fast 40, in Frankreich mehr als 40.
Die "Hortusianer" werden immer zahlreicher.
Reinhard Witt hat zum Thema auch viele hilfreiche Bücher geschrieben.
Ihr Garten ist vielleicht nicht 7.000 qm groß? Meiner auch nicht, aber Sie schaffen es bestimmt, gleich wie groß Ihr Garten ist, einen Teil davon heimischen Wildpflanzen zu widmen.
Aber ganz einfach ist es nicht, da Wildpflanzen meistens keine Düngung und keine nährstoffreichen Böden mögen. Sonnige, trockene Blühflächen auf mageren Böden weisen in Deutschland die höchste
Biodiversität gerade bei den Insekten und Blühpflanzen auf. Um den hohen Nährstoffgehalt in einem Teil des vorhandenen Rasens abzubauen, empfiehlt man, den Humus abzutragen oder Sand
einzuarbeiten. Erwerben Sie Wildblumensamen und Wildkräuter und säen diese auf bewuchsfreien Stellen oder mageren, unkrautfreien (Sand)boden aus . Beim Kauf der Wildblumensamen sollte man darauf
achten, dass es sich um heimischen Wildblumenarten handelt.
Sehr konkrete Vorschläge geben die kostengünstigen Minitipps-Broschüren "Lebensraum Garten" von BauDirNatur und
umfangreiche Hilfe bekommen Sie vom Verein Naturgarten e.V.
Haben Sie gar keinen Garten? Aber doch einen Balkon? Kein Problem, Sie können auch Wildblumen in Töpfe pflanzen; vielleicht ist es sogar die einfachste Art anzufangen. Schmetterlinge und Bienen
entdecken ihre Ziele auch dort. In allen Fällen müssen Sie Geduld haben. Die ganze Schönheit der Wiese oder der Töpfe wird sich nicht gleich im Folgesommer zeigen, aber bald werden neue
Schmetterlinge kommen.
(Text: Patrick Fantou und Tobias Stieger)