Hunde, die zu weit von ihren Haltern freilaufen, verscheuchen oft Wildtiere. Insbesonders bodenbrütende Vogelarten verlassen Nest und Jungvögel bei zu starker Besucherfrequenz und zu großer Nähe
von Besuchern (mit Hunden). Werden Hundehalter auf beweideten Schutzflächen dazu angesprochen, kommt häufig die Frage: „aber zertreten Rinder und Schafe nicht die Nester der bodenbrütenden
Singvögel?“ Bodenbrüter wie Wiesenpieper und Feldlerche bauen ihre Nester dort, wo die Weidetiere nicht ständig herumlaufen. Ihre Revierdichte und ihr Bruterfolg ist auf beweideten Flächen sogar
größer, weil sie dort vor Störungen durch frei laufende Hunde, Fußgänger und Fahrzeuge geschützt sind. Kommt einem brütenden oder fütternden Vogel ein grasendes Tier zu nahe, macht sich der Vogel
bemerkbar. Die Weidetiere weichen dem Nest dann aus.
Bestimmte nährstoffarme Biotope, die wie die Magerrasen meistens geschützt sind, sind Lebensraum sehr vieler seltener und stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Solche Biotope sind sehr
empfindlich gegen Nährstoffbelastung durch Hundekot. Erhöht sich die Belastung, droht ein kontinuierlicher Artenrückgang.
Der Hundehalter bezahlt jährlich seine Hundesteuer, er bekommt dafür aber keinen Freibrief, dass sein Hund öffentliche oder private Flächen verschmutzen darf. Wenn der Hund dennoch in der Wiese
oder auf dem Weg abkotet, sollte der Kot vom Hundebesitzer mit einem entsprechenden Plastikbeutel sofort entfernt, über den Restmüll entsorgt und nicht im nächsten Gebüsch versteckt werden.
In einer idealen Welt würden hundehaltende Menschen ihre Tiere erziehen und ihnen Grenzen setzen, genauso wie Eltern das normalerweise mit ihren Kindern tun. Und sie würden auch nie wieder zu
Joggern den Satz „Der will doch nur spielen“ sagen und das Tier dann weiter an ihnen hoch springen lassen. Sie würden sich entschuldigen und den Hund sofort anleinen.
(Text und Fotos: Patrick Fantou)