Der Stieglitz ist von den Naturschutzverbänden zum Vogel des Jahres 2016 ernannt worden. Sein Bestand – wie leider wie der allzu vieler Vogelarten der Feldflur – geht immer mehr zurück. Aber Sie
können Ihren bescheidenen Beitrag dazu leisten, dass es dem Stieglitz wenigstens in Ihrem Garten etwas besser geht:
Lassen Sie die Hochstauden, wie z.B. Herbstastern, einfach länger stehen – so lange, bis sie der Schnee endgültig niederdrückt. Das sieht aber nicht „schön“ aus? Sicher, immer mehr Blüten sind
abgeblüht, braun, unansehnlich – aber genau jetzt sind die Samen reif, die der Stieglitz mit Vorliebe verspeist. Wird der Anblick des eine zeitlang „ungepflegt“ erscheinenden Gartens nicht weit
aufgewogen von der Freude über die bunten Stieglitze, die diese Samen verspeisen?
Nicht umsonst heißt der Stieglitz auch Distelfink – wissenschaftlich Carduelis carduelis. Das erinnert an die Wilde Karde. Auch in ihr muss man nicht ein „Unkraut“ der Schutthalden sehen – im
Gegenteil: Man kann sie als eine stattliche Gartenpflanze – und sei es am Gartenzaun – bewundern, und nicht nur Sie, sondern auch der Distelfink hat an ihr (allerdings früher im Jahr und wohl
eher an ihren Samen) seine Freude.
Überhaupt: Ein bisschen länger in den Winter hinein Unordnung im Garten lassen ist schon ein erster Schritt. Und dem Igel tut’s auch gut.
(Text und Fotos: Horst Guckelsberger)