Wird eine Hecke während der Brutsaison der Vögel geschnitten, kann dies dazu führen, dass im schlimmsten Fall das Nest zerstört wird. Wird das Nest durch den Schnitt einer Hecke nicht zerstört,
finden Beutegreifer die Gelege viel einfacher, da schützende Zweige weggeschnitten wurden. Außerdem geben oft manche Altvögel ihren Nistplatz auf, da ihnen die Störung zu groß war. Falls sie noch
brüteten, werden die Eier kalt und sterben. Waren die Jungen schon geschlüpft, müssen sie qualvoll verhungern, weil sich niemand ihrer mehr annimmt.
Auf jeden Fall gehört für naturfreundliche Gärtner vor dem Schnitt eine intensive und vorsichtige Suche nach belegten Nestern in den Sträuchern dazu.
Im Juni gibt es bei vielen Singvögeln wie Amsel, Singdrossel, Buch- und Grünfinken eine zweite Brut. Hänfling, Gimpel nehmen sich bis August Zeit dazu.
Wer erst im Juli oder später schneidet, spart auch erhebliche Arbeit, da die Pflanzen sich im Frühsommer im zweiten Wachstumsschub des Jahres befinden. Wer zu früh die Heckenschere auspackt, muß
sie deshalb noch ein zusätzliches Mal einsetzen.
(Text: Patrick Fantou)