Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Bärlauch im Frühjahr

Ab Anfang März kann man im Unterholz der feuchten Laub- und Mischwälder, umgeben von den lichthungrigen Frühlingsblumen, seine hellgrünen, spitzen Blätter beobachten, die das braune Laub beiseiteschieben. Anfang April bedeckt der Bärlauch teppichartig große zusammenhängende Flächen und der Lauchgeruch ist schon wahrnehmbar. Blühen wird er erst im Mai/Juni und dann werden die grazilen, weissen Blütensterne einen weit intensiveren knoblauchartigen Geruch verströmen.

Der "Wilde Knoblauch" Allium Ursinum ("Bärenlauch", ein Lauch, welcher nach den Wintermonaten Bärenkräfte verleihen soll) ist in unseren Wäldern zu Hause und gehört zu der Gattung der Lauch- und Zwiebelgewächse Alliaceae, ebenso wie Knoblauch, Speisezwiebeln, Porree und Schnittlauch. Bärlauch hat auch andere lokale Namen, zum Beispiel Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Knoblauchspinat, Zigeunerlauch...

Bärlauch ist ein sehr geschätztes Küchengewürz. Die frischen Blätter werden zun Würzen von Salaten, Suppen, Frischkäsezubereitungen verwendet. Er schmeckt knoblauchähnlich, ist jedoch  wesentlich milder und besitzt eine kräuterartige Frische. Außerdem hinterlässt sein Genuss, im Unterschied zu Knoblauch, durch das Chlorophyll in den Blättern, kaum unerwünschte Ausdünstungen.

Bärlauch wird auch von der Volksheilkunde genutzt: die reichlich enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wirken belebend, der hohe Eisengehalt blutbildend. Bärlauch wirkt außerdem intensiv auf dem Magen-Darm-Bereich.

 

Wenn der Bärlauch blüht, ist es höchste Zeit, die Blätter zu pflücken, denn sie verlieren nach der Blüte deutlich an Aroma und Wirkung.

Aber Achtung: nicht in Naturschutzgebieten oder Regionen mit Fuchsbandwurmgefahr sammeln!

Außerdem gibt es  zur Zeit viele grüne Blätter im Unterholz: bitte nicht die Blätter der verblühten Schneeglöckchen, Märzenbecher oder Krokusse mitpflücken. Diese Blätter kann man ja leicht identifizieren: sie sind viel dünner und/oder grauer als die des Bärlauchs.

Allerdings muss man jetzt mit zwei anderen Pflanzen sehr vorsichtig sein:

- an erster Stelle die Maiglöckchen, die auch gerade jetzt im Unterholz sprießen und auch hellgrüne, spitze Blätter haben. All ihre Pflanzenteile sind giftig!

- und dann die Herbstzeitlose, die sich zwar nur auf Wiesen befindet, die aber auch mit dem Bärlauch verwechselt werden kann und hochgiftig ist.

Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in der Regel, ein Stückchen Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte man das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen.

Jedoch warnen die Gesundheitsämter in Deutschland und Österreich vor der Verwechslung und raten unsicheren Sammlern, Bärlauch lieber bei ihrem Gemüsehändler zu kaufen.

Zur Unterscheidung des Bärlauchs von anderen Pflanzen siehe auch diesen Link.

(Text und Foto: Patrick Fantou)