Fast zwei Drittel aller Arten unserer Biosphäre sind Insekten, ca. 1/3 davon ist wissenschaftlich beschrieben. Damit sind sie die mit Abstand artenreichste Organismengruppe, gefolgt von Pilzen
und Bakterien. Ökologisch sind Insekten in vielerlei Hinsicht bedeutsam, vor allem als essentieller Teil von Nahrungsnetzen, aber auch als Verbreiter und Bestäuber von Pflanzen.
Man muss noch gar nicht einmal so alt sein, um sich zu erinnern, dass nach jeder längeren Autofahrt die Windschutzscheibe voller Insektenleichen war, oder dass über Wiesen unzählige
Schmetterlinge gaukelten. Heute ist es schon fast etwas Besonderes, überhaupt welche zu sehen. Inventarisierungen der Schmetterlinge Bayerns belegen, dass seit ca. 1950 besonders viele Arten
verschwunden sind und sich die Verluste seit den 1990er Jahren sogar beschleunigen. Regionale Rückgänge sind noch wesentlich stärker. Am meisten betroffen sind an nährstoffarme Bedingungen
angepasste Spezialisten, aber auch Allerweltsarten der Feldflur werden selten. In unserer ausgeräumten Landschaft sind Naturschutzgebiete nicht mehr ausreichend für deren Erhalt.