Bei der Bestäubung unserer Blütenpflanzen sind Hummeln von großer Bedeutung. Aufgrund ihrer Fähigkeit Nektar auch aus langröhrigen oder gespornten Blüten zu entnehmen (ihr Rüssel ist länger als
der der Bienen), sind sie für viele Pflanzen unersetzbare Bestäuber.
Sie fliegen den ganzen Sommer lang, auch noch an kühleren, bedeckten oder regnerischen Tagen unermüdlich von Blüte zu Blüte, wenn die sonnen- und wärmeliebenden Honigbienen sich schon längst
zurückgezogen haben. Bei ungünstiger Witterung zur Zeit der Obstbaumblüte verdanken wir darum den größten Teil unserer Obsternte den Hummeln. Seit dem Ende der 1980er Jahre
werden sogar Hummeln beim kommerziellen Anbau von Obst und Gemüse als Bestäuberinsekten eingesetzt.
Hummeln fliegen auch bei schlechtem Wetter Blüten an, um das Überleben ihres Volkes zu sichern, da ihre Nahrungsvorräte kleiner sind als die der Bienen. Sie ernähren sich von Pollen und Nektar,
Die Arbeiterinnen decken ihren extrem hohen Energiebedarf über Nektar. Aus dem Nektar stellen Hummeln mit Hilfe körpereigener Enzyme Honig her, der aber für Menschen wegen der geringen Vorräte
nicht interessant ist. Der Honig wird in leeren Brutzellen aufbewahrt.
Genau betrachtet sind Hummeln fleißiger als Bienen. Da Hummelnester und -völker aber nur klein sind (einige hunderte Tiere in Vergleich zu mehreren tausenden bei einem Bienenvolk) und man
ihre Waben auch nicht schleudern kann, um den Honig zu gewinnen, lohnt sich die Hummelzucht nicht. Wenn man die Hummeln allerdings dazu überreden könnte, große Staaten wie die Bienen zu bilden
und stabilere Waben zu bauen, würde ein Hummelzüchter mehr als zehnmal soviel Honig ernten wie ein Bienenzüchter!
In aller Regel kehrt eine Hummel zu ihrem Nest zurück um dort zu übernachten. Vielleicht haben Sie aber in der Früh im Sommer Hummeln gesehen, die an Blüten starr festgeklammert sind. Das machen
sie, wenn es abends schon zu dunkel ist, um in das Nest zurückzufliegen, und sie dann in einer Blüte übernachten. Genauso ist es, wenn sie vom Regen überrascht werden. In dem Fall hilft auch ihr
Pelzmantel. Sie reduzieren ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Am Morgen, um wieder warm zu werden, zittern sie dann mit ihrer Flugmuskulatur oder nehmen einfach ein Sonnenbad.
Weil sie wichtige Bestäuber sind, stehen sie unter Schutz. Es gibt 36 Hummelarten in Deutschland.
Zu den häufigen Hummelarten gehören die Erdhummel, Gartenhummel, Ackerhummel, Baumhummel, Wiesenhummel und Steinhummel. Diese Hummelarten kommen alle im Garten vor.
Diese sechs Arten lassen sich relativ leicht auf Grund der Farbe ihres Hinterteils und ihren Streifen bestimmen. Folgende einfache Bestimmungshilfe kann man ausdrucken und im
Garten oder auf einer Wanderung mitnehmen. Viel Spaß!
(Text: Patrick Fantou )