Beim Kleinen und Großen Leuchtkäfer sind nur die weiblichen Vertreter flugunfähig, beim Kurzflügel-Leuchtkäfer auch die Männchen. Da männliche Große Leuchtkäfer keine funktionsfähigen
Leuchtorgane besitzen, sind fliegende leuchtende Exemplare in Mitteleuropa immer männliche Kleine Leuchtkäfer.
Am Hinterleib der Käfer befinden sich die Leuchtorgane, die grünes Licht ausstrahlen. Diese Erscheinung beruht auf einer komplizierten chemischen Reaktion, die in speziellen Leuchtzellen abläuft:
der Leuchtstoff Luziferin reagiert mit Sauerstoff zu Oxyluziferin. Die dabei freiwerdende Energie wird zu 98% in "kaltes" Licht umgewandelt. Die Leuchtorgane dienen nur
dazu, die Geschlechter zusammen zu führen.
Im Sommer legen die Weibchen ca. 100 Eier ab. Die Eiablage erfolgt am Boden in der Nähe des Leuchtplatzes, gern an Graswurzeln, unter Steinen, in Waldboden (nicht tief). Larven schlüpfen
nach etwa 1 Monat. Die Glühwürmchenlarven sind sehr gefräßig, aber auch nützlich, denn die Larven der in Deutschland vorkommenden Glühwürmchen jagen Schnecken verschiedener Arten und Größen. Sie
fressen sogar Nacktschnecken, die von den meisten anderen Tieren verschmäht werden. Die Larve folgt bei der Jagd der frischen Schleimspur einer Schnecke und beißt dem Opfer in den Kopf oder
Fühler. Dabei spritzt sie in die Beute ihr Gift. In einem sicheren Versteck wird dann die Schnecke verspeist, wozu sie oft einen ganzen Tag benötigt, denn die Beute ist meist größer als sie
selbst.
Die Entwicklung der Larven dauert ein bis drei Jahre. Sie müssen deshalb so viel fressen und sich einen Energievorrat zulegen, um sich später verpuppen und zu einem Leuchtkäfer werden zu können.
Das erwachsene Glühwürmchen lebt nur einen kurzen Sommer lang und nimmt keine Nahrung mehr zu sich, sondern zehrt von seinem Vorrat, den es sich während der Larvenzeit angefressen hat.
Glühwürmchen haben wenige Feinde, nur die fliegenden Männchen verfangen sich oft in Spinnennetzen.
(Text: Patrick Fantou)