Sie kommen in extremen Lebensräumen wie Wüsten, Mooren oder Heiden vor. Sogar aus der Antarktis sind einige Arten bekannt. Weltweit sind etwa 25.000 Flechtenarten bekannt, in Mitteleuropa sind es
etwa 2.000. Flechten können mehrere hundert bis mehrere tausend Jahre alt werden und gehören damit zu den langlebigsten Lebewesen der Erde.
Botanisch gesehen sind Flechten eine Lebensgemeinschaft zwischen Pilzen (Mykobionten) und Photosynthese betreibenden Partnern (Photobionten). Meist sind dies Grün- oder
Blaualgen. In dieser Symbiose bilden sich die typischen Wuchsformen der Flechte und die charakteristischen Flechtensäuren (1).
Der sichtbare Flechtenkörper wird als Lager oder Thallus bezeichnet.
Aufgrund der verschiedenen Formen dieses Lagers unterscheidet man die sehr unterschiedlichen Krusten-, Strauch- und Blattflechten. Krustenflechten sind eng mit dem Untergrund
verbunden, auf dem sie wachsen. Strauchflechten sind nur an wenigen Stellen befestigt und können sehr lang werden. Ein Beispiel dafür sind die Bartflechten, die in Gebirgen vorkommen. Die
Gallertflechten, die zu den Blattflechten gehören, haben dagegen im feuchten Zustand eine leicht schleimige Konsistenz.
In unseren Gärten wachsen sie auf Steinen, Mauern und Dachziegeln. Häufig wachsen sie an Baumstämmen oder Strauchzweigen, bevorzugt jedoch auf basenreicher Baumrinde. Laubbäume wie Esche,
Pappel und Apfelbaum werden daher bevorzugt besiedelt.