Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Vorsicht, Frösche und Kröten nachts unterwegs!

Erdkrötenpaar auf Wanderung (Foto: Christian Fischer [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons )
Erdkrötenpaar auf Wanderung (Foto: Christian Fischer [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons )

Solange die Nächte kalt sind, bleiben Frösche und Kröten im Wald versteckt. Sie warten, bis die Temperaturen nachts 5 Grad erreichen und  gleichzeitig ein warmer Regen fällt.

Dann geht es los: tausende Amphibien, Grasfrösche, Springfrösche, Molche und Kröten, kommen aus ihren Winterquartieren, meistens in Wäldern, und wandern zu ihren Laichgewässern. Obwohl diese Tiere normalerweise nicht im Wasser leben, paaren sie sich nur in stillen Teichen, und die Weibchen laichen auch dort im Wasser. Die Eier, zu Laichschnüren oder -bällen zusammengebunden, bleiben im Wasser, bis die Kaulquappen das Ei verlassen und  im Wasser anfangen zu schwimmen.

Diese Wanderung ist ein Schauspiel, das bei uns seinesgleichen sucht: es ist die größte Massenwanderung an Tieren in Mitteleuropa.

Erdkrötenpaar bei der Laichablage (Foto: P.Brützel)
Erdkrötenpaar bei der Laichablage (Foto: P.Brützel)

Am sichtbarsten sind bei dieser Wanderung meistens die Erdkröten. Die Männchen machen sich zuerst auf den Weg und warten im Wasser auf die dickeren Weibchen. Wenn ein Männchen unterwegs ein Weibchen trifft, steigt es auf ihren Rücken, und lässt sich von ihr bis zum Teich tragen!

Frösche, Molche und Kröten wandern im Frühjahr bis zu 2 Kilometer zu ihren Geburtsgewässern. Dabei sind häufig Strassen zu queren , darum  bittet der LBV alle Autofahrer um besondere Rücksicht.

Da die Amphibienbeständen in Bayern seit Jahren rückläufig sind, wurden Frösche, Kröten und andere Amphibien unter besonderen gesetzlichen Schutz gestellt; die mutwillige Tötung der Tiere ist deshalb verboten. Dieser gesetzliche Schutz reicht jedoch nicht aus, da es aufgrund der zersiedelten Lebensräume von Fröschen und Kröten besonders an Straßen zu massenhaften Todesfällen durch Überfahren kommt.

By Lienhard Schulz (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
By Lienhard Schulz (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Der LBV bittet deshalb alle Autofahrer in der Nähe von Feuchtgebieten folgendes zu berücksichtigen:

- Beachten Sie bitte die Hinweisschilder zur Amphibienwanderung. Zusätzliche Schilder mit einem "Frosch", weisen Autofahrer darauf hin: hier quert eine Amphibien-Wanderroute die Straße. Einige Strassen sind nachts in der Zeit der Wanderung, meistens von 22 Uhr bis 7 Uhr,  gesperrt.

- Bitte reduzieren Sie die Geschwindigkeit auf 30 km/h, da die Tiere nicht nur durch Überfahren, sondern auch durch den Luftdruck der vorbeifahrenden Fahrzeuge getötet werden. 

- Bitte nehmen Sie Rücksicht auf ehrenamtliche Helfer, welche schon früh morgens und spät abends im Dunklen unterwegs sind, um Schutzzäune aufzubauen, Frösche, Kröten und Molche einzusammeln um sie anschließend sicher über die Straße zu tragen. Gegen Ende der Paarungssaison müssen die Zäune wieder von den Helfern abgebaut werden.

 

Neben den Verkehrteilnehmern bittet der LBV auch alle Hausbesitzer um ihre Mithilfe. Überprüfen Sie ihre Kellerschächte auf hineingefallene Kröten und Frösche, und befreien sie gegebenenfalls die Tiere aus ihrer misslichen Lage. Besser ist es – soweit möglich – entsprechende Schächte bereits vorbeugend abzudecken.