Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Neues Schutzgebiet für Wasservögel an der Roseninsel im Starnberger See

Störung durch Paddler  (Foto: A.Gehrold)
Störung durch Paddler (Foto: A.Gehrold)

Zum Beginn der Winterruhe für Wasservögel am Starnberger See am

01. November freuen wir uns über eine ganz besondere Errungenschaft: Im Bereich der Roseninsel wird es ab diesem Jahr ein neues Schutzgebiet für die überwinternden Wasservögel geben. Diese Winterruhezone darf nun von November bis März nicht mehr von Wassersportlern befahren werden. So besagt es die Verordnung des Landratsamtes Starnberg, die 2025 erlassen wurde.

 

Um das Schutzgebiet kenntlich zu machen, wurden gelbe Bojen gesetzt. Informationstafeln an Land sollen folgen.

Die LBV-Kreisgruppe Starnberg und die Gebietsbetreuung haben sich jahrelang dafür eingesetzt, dass dieser Hotspot am Starnberger See unter hoheitlichen Schutz gestellt wird. Der Bereich bietet nun einen Rückzugsort für tausende Zugvögel, die hier ungestört ruhen und nach Nahrung suchen können.

 

 

 

 

Zur Geschichte des Seenschutzes im LBV Starnberg

 

Horst Guckelsberger, der ehemalige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende des LBV Starnberg, ergriff als einer der ersten die Initiative und setzte sich schon in den 1990er Jahren für eine Beruhigung des Starnberger Sees im Winterhalbjahr ein. Freiwillige Vereinbarungen mit den organisierten Wassersportverbänden (allen voran der Bayerische Seglerverband), den Werften und der Fischereigenossenschaft Würmsee folgten. Nicht zuletzt ist es auch der Unterstützung der Seenverwaltung, der Seenschifffahrt und der Wassersportvereine und -stationen vor Ort zu verdanken, dass im Winter Ruhe auf dem See einkehrt. All diese Akteure tragen durch erhebliche Einschränkungen oder sogar einen kompletten Befahrungsverzicht dazu bei, dass jährlich über 20.000 Wasservögel aus ganz Europa und Nordasien bei uns überwintern können.

Mittlerweile gibt es jedoch immer mehr Wassersportlerinnen und Wassersportler, die privat und oft ohne Kenntnis über solche Befahrungsregeln unterwegs sind. „Die hoheitliche Ausweisung und Markierung der Umgebung der Roseninsel als Winterruhezone waren deshalb ein folgerichtiger und notwendiger Schritt, um den wichtigsten Rückzugsort für Wasservögel am Starnberger See weiterhin vor Störungen zu schützen“, bekräftigen Stefan Schilling, 1. Vorsitzender des LBV Starnberg, und die LBV-Gebietsbetreuerin Andrea Gehrold. Gemeinsam mit Vertretern der Regierung von Oberbayern (höhere Naturschutzbehörde) und des Landratsamtes Starnberg haben sie in den letzten Jahren zahlreiche Gespräche geführt, um die Akzeptanz für die neue Schutzzone zu fördern.

 

 

Nachdem der See bereits 1976 als international bedeutsames Ramsar-Feuchtgebiet ausgewiesen wurde, ist es nun so weit. Ein schöneres Geschenk könnte es zum 50-jährigen „Ramsar-Jubiläum“ nicht geben.

 

Für alle Interessierten bieten wir im November und Dezember wieder die Wasservogelbeobachtung an der Roseninsel an. Wir sind am 16.11. und 14.12.2025 von 10 bis 13 Uhr mit Spektiven vor Ort, stellen die gefiederten Wintergäste vor und informieren über das neue Schutzgebiet (entfällt bei Regen, Schneefall, starkem Nebel).

 

 

(Text: Dr. Andrea Gehrold, Gebietsbetreuung Starnberger See)