Was das Thorshühnchen dagegen in diesem Jahr zur Weihnachtszeit nach Bayern verschlug, bleibt rätsehaft. Die Überwinterungsgebiete der Art liegen eigentlich in West- und Südafrika sowie in
Südamerika. Die bis zu 15.000 Kilometer lange Rückkehr in die Brutgebiete auf Grönand, Island, Spitzbergen und an den Nordküsten von Russland, USA und Kanada erfolgt im Frühling. Binnenland
meiden die Thorhühnchen fast gänzlich, allenfalls durch starke Stürme driftet das eine oder andere Exemplar auch in derart ungewöhnliche Gefilde ab.
Neben dem Campingplatzstrand und dem Dampfersteg von Seeshaupt zeigte sich "unser" Thorshühnchen auch in Seeseiten – stets fleißig nach Nahrung suchend. Ingo Weiß konnte feststellen, dass
besonders Bachflohkrebse, Egel und Dipteren auf der Speiseliste stehen. Wie es nun weitergeht für das Thorshühnchen vom Starnberger See? Das weiß natürlich niemand, man kann aber davon ausgehen,
dass es eine sehr lange Reise vor sich haben wird.
(Text: Tobias Laure)