Das Naturschutzgebiet „Leutstettener Moos“ liegt nördlich des Starnberger Sees und umfasst auf einer Fläche von 215 ha hauptsächlich Niedermoorgebiete. Das NSG ist Teil des FFH-Gebiets 7934-371 „Moore und Wälder der Endmoräne bei Starnberg“ im europäischen
Schutzgebietsnetz Natura 2000.
Die Landschaft im Leutstettener Moos ist geprägt durch die Würm, die in Süd-Nord-Richtung über ca. 3 km durch das NSG fließt. Ein ca. 900 m langer Seitenarm („Altarm“) fließt im südlichen Teil
des NSG parallel zur Würm und verbindet unter anderem zwei der vier Seen (Galgensee und Truhensee) miteinander. Weiter nördlich folgen der Goldsee sowie der See unterhalb des Schlosses
Leutstetten.
Im Frühjahr und Sommer 2015 wurde auf Anregung der Regierung von Oberbayern und der Unteren Naturschutzbehörde Starnberg eine Kartierung der Vogelwelt im Leutstettener Moos durchgeführt. Aktive
der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen sowie die Gebietsbetreuerin für den Starnberger See erkundeten in mehreren Landbegehungen sowie in Befahrungen der Würm mit dem Kanu das
Untersuchungsgebiet. Daneben wurden die Beobachtungsdaten aus dem Portal ornitho.de ausgewertet.
Das Hauptaugenmerk der Erfassung lag dabei auf ausgewählten Zielarten, die typische Vertreter der Moor-, Schilf- und Wiesenbrütergemeinschaft sind. Sechs der 13 Zielarten konnten nachgewiesen
werden: Wachtelkönig, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Großer
Brachvogel, Bekassine und Schilfrohrsänger. Bei lediglich zwei dieser Arten besteht Brutverdacht (Schwarzkehlchen und Wachtelkönig), die Beobachtungen der vier anderen Arten waren jeweils
einmalig und müssen durchziehenden Vögeln zugeschrieben werden. Weitere Details findet man in der Dokumentation „Die Vögel im Leutstettener Moos 2015“.
Die Vogelkartierung wurd im Jahr 2018 wiederholt. Dieses Mal wurde die Kartierung von Wolfgang Spatz, Jan Brinke, Paul Wiecha und Andrea Gehrold, der Gebietsbetreuerin am Starnberger See,
durchgeführt. Es wurden insgesamt 125 Vogelarten nachgewiesen, darunter mindestens 59 Arten mit Brutnachweis oder Brutverdacht. Besonders bedeutsam waren die (möglichen) Brutvorkommen einiger
gefährdeter und für das Gebiet wertgebender Arten wie Baumpieper, Bekassine und Grauspecht. Details findet man in dem sehr umfangreichen und informativen Bericht über die Kartierung.