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Die Lachmöwenkolonie auf dem Maisinger See ist in den letzten Jahren beständig gewachsen. Während noch in den Jahren 2013/2014 lediglich 1-2 Nester mit jeweils 2-3 Pulli beobachtet werden konnten, betrug die Anzahl der besetzten Nester im Jahr 2020 mindestens 57 Nester. In allen Nestern konnten erfolgreich junge Möwen aufgezogen werden.
Von 2017 bis 2019 betrug die Anzahl der besetzen Nester ca. 11 bis 19, wobei 2019 alle Nester aufgrund von Gewitterstürmen zerstört wurden und daher die Brut aufgegeben wurde.
Der Nestbau auf dem Maisinger See beginnt in der Regel in der Zeit von Mitte April bis Ende April. Fast alle Nester sind Schwimmnester, die auf den trockengefallenen Stämmen von Teichrosen, seltener auch auf deren Blättern erbaut werden. Einzelne, versteckte Nester werden am Uferrand auf und zwischen den Binsen errichtet.
Fast alle Möwen einer Kolonie bauen gleichzeitig ihre Nester, oft sehr dicht aneinander. Hierzu tragen sie vorjährige Schilfhalme, Stängel von Teichrosen und auch Material von Wiesen (Strohhalme, Pflanzenreste) herbei. Der Nestbau
und Nestweiterbau dauert über das Schlüpfen der Pulli hinaus, so wird auch noch Nistmaterial eingetragen, wenn sich bereits 14 Tage allte Pulli in
der Kolonie aufhalten. Erst wenn die Pulli flügge sind, wird nicht mehr gebaut.
In der Lachmöwenkolonie müssen die bereits geschlüpften, aber noch nicht flüggen Jungtiere gut beschützt werden. Gegen Angriffe aus der Luft sind stets mindestens 15 Lachmöwen äußerst wachsam unterwegs, um sich gegenseitig vor Feinden zu warnen und diese gemeinsam abzuwehren. Dies geschieht sehr lautstark von frühmorgens bis abends und zur Zeit des hier abgebildeten Fotos waren ein Schwarzmilan und ein Rotmilan regelmäßig über dem See unterwegs. Zusätzlich sind hier auch Rohrweihe und Mäusebussard regelmäßig über dem See, es gibt also viel zu tun für die Lachmöwen.
Im Jahr 2020 konnten mindestens 80 junge Lachmöwen großgezogen werden. Von der ersten Paarbildung und Kopulation am 9.April über den gemeinsamen Nestbaubeginn am 18.April bis zum Schlüpfen der ersten Pulli am 21.Mai und zum Flüggewerden fast aller Jungmöwen bis zum 14.Juli sind nun über 3 Monate vergangen. In dieser Zeit war reges Treiben in der Kolonie zu sehen und vor allem weithin zu hören.
Ab dem 14.Juli sind nur mehr vereinzelte Möwen zu sehen, das große Möwengeschrei ist beendet und wird erst wieder für das nächste Jahr hier auf dem Maisinger See erwartet.
(Text und Fotos: Ursula Wiegand)