Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Kiebitze im Aubachtal 2017

Kiebitzpullus (Foto: Wolfgang Höll)
Kiebitzpullus (Foto: Wolfgang Höll)

 

 

Trotz strengen Schutzes ist der Kiebitzbestand in Bayern in den vergangenen 50 Jahren zusammeng­e­brochen. Der Brutvogelatlas verzeichnet zwischen den 1960er Jahren und der Jahrtausendwende eine Halbierung des Be­standes, bis 2009 noch einmal eine starke Abnahme. Inzwischen steht der Kiebitz als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste Bayerns, im Alpen- und Alpen­vor­land gilt er sogar als „vom Aussterben bedroht.“ Zu den Gründen gehören die Trockenlegung der Feuchtwiesen, intensive Bewirtschaftung und Mangel an Bodeninsekten.

 

Umso größer war die Freude bei den Vogelschützern, als sich heuer im Aubachtal bei Hechendorf erstmals seit langer Zeit auf einem feuchten Acker mehrere Paare zur Brut eingefunden haben.

Kiebitz (Foto: Wolfgang Höll)
Kiebitz (Foto: Wolfgang Höll)

Durch enge Ko­ope­ration mit dem auf­ge­schlossenen Landwirt – er muss schließlich rechtzeitig seine Felder bestellen – ist es den Vogelschützern um Constanze Gentz gelungen, die Brutplätze zu schützen.  In einer aufwändigen Operation konnten auch nach dem Schlupf die Jungen („pulli“) vor Egge und Saatmaschine bewahrt werden. In der Presse wurde in den Starnberger Ausgaben der Süddeutschen Zeitung und des Münchner Merkur über die Aktion berichtet.

 

Inzwischen sind die pulli flügge geworden und haben den Acker bei Hechendorf verlassen. Auf der website der unteren Naturschutzbehörde kann man einen Bericht über das Kiebitzjahr in Hechendorf nachlesen.  Es ist zu hoffen, dass die Kiebitze auch im nächsten Jahr wieder im Aubachtal erfolgreich brüten werden. Die Entwicklung der Hechendorfer Kiebitzkolonie in den Folgejahren wird ausführlich auf der Website des Bund Naturschutz Seefeld dokumentiert.

 

(Text: Horst Guckelsberger/Pit Brützel)

Das folgende Video des NABU informiert über den Kiebitz, seine Lebensraumansprüche und die Schutzmaßnahmen für diesen inzwischen selten gewordenen Wiesenbrüter.