Sehr viel geringer ist dagegen die Zahl der bei uns brütenden Reiherenten. Laut dem Atlas Deutscher Brutvogelarten gibt es deutschlandweit zwischen 20.000 und 30.000 Brutpaare. Der Bestand in
Bayern wird nach dem Atlas der Brutvögel in Bayern auf 4.800 bis 7.500 Vögel geschätzt, wobei der Verbreitungsschwerpunkt in den mittel- und oberfränkischen Teichgebieten liegt. Im Landkreis
Starnberg gibt es nur vereinzelte Brutnachweise, beispielsweise in der Seacht´n bei Erling oder am Maisinger See. Erfreulicherweise haben die Bestände sowohl deutschlandweit als auch in Bayern in
den vergangenen Jahrzehnten zugenommen und sich seit dem Jahr 2000 nahezu verdoppelt.
An ihr Brutgewässer stellt die Reiherente keine großen Ansprüche. Nährstoffreich, aber nicht allzu verkrautet sollte es sein, mit flachen, dicht bewachsenen Ufern oder kleinen Inseln
ausgestattet. Entsprechend ist sie ist auf Moorweihern, Karpfenzuchten und Stauseen genauso zu finden wie an Klärteichen oder Parkgewässern – von der norddeutschen Tiefebene bis auf 900 Meter
Meereshöhe im Werdenfelser Land. Selbst im Brackwasser der Ostsee baut sie ihr Nest, das sie gerne auch in der Nähe einer Möwen- oder Seeschwalbenkolonie errichtet, um so vom Schutz durch die
aggressiven Nachbarn zu profitieren, die potenzielle Nesträuber zuverlässig in die Flucht schlagen.