Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Kuckuck (Cuculus canorus)

Der Kuckuck (Cuculus canorus) ist ein Musterbeispiel für Vogelarten, deren Namen ihren Ruf wiedergeben. Sollte man diesen Ruf das erste Mal im Jahr vernehmen und Geld in den Taschen haben, so wird man laut Aberglaube einen Geldsegen haben.

 

Der Kuckuck ist in Bayern nahezu flächendeckend verbreitet. Eine leicht negative Bestandsentwicklung ist anzunehmen. Mögliche Ursachen wie Rückgang von Wirtsvogelarten, Klimawandel und Gefahren als Langstreckenzieher werden derzeit erforscht. Gelegentlich wird ihm möglicherweise seine Ähnlichkeit zum Sperber zum Verhängnis. Sowohl in Bayern als auch in Deutschland wird der Kuckuck inzwischen in den Roten Listen in der Gefährdungskategorie V geführt (= Vorwarnliste).

Im Landkreis Starnberg kann man seinen Reviergesang ab Mitte April vernehmen, wenn er aus seinem afrikanischen Winterquartier zurückgekehrt ist. Spätestens Ende September macht sich der Langstreckenzieher wieder in wärmere Gefilde südlich des Äquators auf. Auch im Starnberger Raum legt das Weibchen ihre Eier in fremde Nester.  

 

Brutparasitismus bringen die meisten Menschen mit dem Kuckuck in Verbindung: die mühevolle Brutpflege wälzt die Art auf andere ab. Kuckuckweibchen sind auf eine Wirtsvogelart geprägt und suchen sich diesen Monat ihre (ungewollten) Adoptivelternpaare. Das Kuckucksküken schafft sich zuerst seine Wirtsvogelgeschwister vom Hals und entsorgt diese über den Nestrand. Meist sind die Wirtsvögel kleiner und der Wechselbalg übertrumpft diese bald mit seiner Größe (und seinem Hunger). Bemerkenswert ist die nachgewiesene Vielfalt von 25 Wirtsvogelarten: Zaunkönig, Rotkehlchen, Teichrohrsänger, Bergpieper, Bachstelze und Gartenrotschwanz. Dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass es nur Singvögel sind, die sich auch von Insekten ernähren.

In folgendem - englischsprachigem - Video wird ein junger Kuckuck gezeigt, der in einem Teichrohrsängernest heranwächst.

 

Der Habitus der Art erinnert an einen Falken. Die dunkle Querbänderung Bauchs kann zu Verwechslungen mit Sperber führen. Das adulte Männchen ist blaugrau, während das adulte Weibchen wie ein Männchen oder seltener, rostbraun gefärbt sein kann.   

 

Weitere Informationen zum Kuckuck finden Sie bei Wikipedia. Über das Forschungsprojekt zum Kuckuck informiert der LBV auf folgenden Seiten. 

  

(Text: Julia Schwandner/ Fotos: H.-J. Fünfstück - www.5erls-naturfotos.de)

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