Im Landkreis Starnberg kann man seinen Reviergesang ab Mitte April vernehmen, wenn er aus seinem afrikanischen Winterquartier zurückgekehrt ist. Spätestens Ende September macht sich der
Langstreckenzieher wieder in wärmere Gefilde südlich des Äquators auf. Auch im Starnberger Raum legt das Weibchen ihre Eier in fremde Nester.
Brutparasitismus bringen die meisten Menschen mit dem Kuckuck in Verbindung: die mühevolle Brutpflege wälzt die Art auf andere ab. Kuckuckweibchen sind auf eine Wirtsvogelart geprägt und suchen
sich diesen Monat ihre (ungewollten) Adoptivelternpaare. Das Kuckucksküken schafft sich zuerst seine Wirtsvogelgeschwister vom Hals und entsorgt diese über den Nestrand. Meist sind die Wirtsvögel
kleiner und der Wechselbalg übertrumpft diese bald mit seiner Größe (und seinem Hunger). Bemerkenswert ist die nachgewiesene Vielfalt von 25 Wirtsvogelarten: Zaunkönig, Rotkehlchen,
Teichrohrsänger, Bergpieper, Bachstelze und Gartenrotschwanz. Dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass es nur Singvögel sind, die sich auch von Insekten ernähren.
In folgendem - englischsprachigem - Video wird ein junger Kuckuck gezeigt, der in einem Teichrohrsängernest heranwächst.