Der Gesang der Heckenbraunelle ist bei uns schon sehr früh im Jahr zu hören, meist ab Anfang oder Mitte März. Dabei sitzt die Heckenbraunelle bevorzugt auf der Spitze einer freistehenden Fichte,
teilweise mitten in Ortschaften. Während sie dort leicht zu beobachten ist, ist im Allgemeinen ihre auffälligste Eigenart ihre Unauffälligkeit. Diese besteht sowohl in ihrem Aussehen, als auch in
ihrem Verhalten. Ihr Gefieder ist graubraun, sie hält sich hauptsächlich in dichter, nicht sehr hoher Vegetation auf und sucht sich ihre Nahrung meistens am Boden. Aufgrund ihres schnellen
Weghuschens könnte man sie dort für eine Maus halten.
Die Heckenbraunelle hat eine Größe von etwa 14,5 cm. Kopf und Hals sind blaugrau, der Rücken, die Flügel und Flanken rotbraun gemustert mit feiner schwarzer Strichelung. Auch der Scheitel und die
Wangen sind braun gezeichnet. Die Unterseite ist hellgrau. Sie hat einen dünnen, dunklen Schnabel. Männchen und Weibchen sind optisch nicht zu unterscheiden.
Ihr Vorkommen ist an dichtes Gebüsch und Unterbewuchs, sowie kleine, Sichtschutz bietende Bäume, besonders die Fichte, gebunden. Daher besiedelt sie Waldlichtungen mit nachwachsendem, halbhohen
Strauch- und Baumbestand, vor allem mit kleinen bis mittelgroßen Nadelbäumen, Waldränder, Knicks, Gebüsch-durchzogene Schilfzonen, Auwälder, dicht bewachsene Gärten und Parks, aber auch
Agrarlandschaften. Ihre höchste Bestandsdichte erreicht sie in jungen bis halbhohen Fichtenmonokulturen, sie kann aber auch in baumlosen Habitaten, z.B. in Raps- oder Maisfeldern brüten.
Teilweise ist eine Verstädterung zu beobachten. Im Gebirge besiedelt sie die Krummholzzone bis über 2000 m Höhe und ist daher in Gebieten
anzutreffen, in denen auch die naheverwandte Alpenbraunelle vorkommt.