Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Der Grauschnäpper (Muscicapa striata)

Grauschnäpper (Foto: Z.Tunke - LBV ArchiV)
Grauschnäpper (Foto: Z.Tunke - LBV ArchiV)

Ein wiederholter, hoher, durchdringender Ruf aus den Baumwipfeln verrät die Anwesenheit des Grauschnäppers (Muscicapa striata). Dieser mit graubraunem Rückengefieder, weißem Bauch und graugewölkter Brust unauffällig gefärbte Vogel gehört zu der Familie der Fliegenschnäpper. Wie der Name andeutet, fliegt er von einer Warte aus einige Meter vor und fängt - durch schnellen Flügelschlag wie ein Kolibri in der Luft stehent - seine Beute, die aus Fluginsekten bis zu der Größe von Tagfaltern besteht.

  

Grauschnäpper (Foto: Stefan Greif)
Grauschnäpper (Foto: Stefan Greif)

Als Langstreckenzieher mit einem Überwinterungsgebiet südlich der Sahara kommt er erst Anfang bis Mitte Mai bei uns an. Die Männchen besetzen zuerst Reviere, die um ein Vielfaches gößer als das spätere eigentliche Brutgebiet sind, beweisen dabei aber eine ausgeprägte Brutortstreue. Grundsätzlich enthält das Habitat hohe, alte Bäume in Eichen-Hainbuchenwäldern, Erlenbrüchen, aber auch Gärten und Parkanlagen. Der aus nur einigen Tönen bestehende Gesang wird nur kurz nach der Ankunft von einer hohen Warte aus vorgetragen.

Grauschnäpper (Foto: Ursula Wiegand)
Grauschnäpper (Foto: Ursula Wiegand)

Das Weibchen baut das Nest allein. Als Halbhöhlenbrüter sucht es dafür Astlöcher, alte Nester anderer Arten, Felsnischen oder auch Querbalken und Dachträger. Auch Nistkästen werden angenomen. Das Gelege von 4-6 Eiern wird von dem Weibchen 11 bis 15 Tage bebrütet und die Jungen anschließend von beiden Eltern versorgt. Ab Mitte Juni sind die Bettellaute der flüggen Jungvögel zu hören, die noch weitere 20 bis 35 Tage gefüttert werden.

Der Grauschnäpper ist in seinem Bestand nach früheren Populationseinbrüchen, deren Ursachen nicht geklärt sind und möglicherweise von Faktoren in dem Überwinterungsgebiet abhängen, jetzt wieder ungefährdet. Hohe Populationsdichten liegen in Siedlungen des ländlichen Raums. Nach dem Atlas der Brutvögel in Bayern geht man in Bayern von 30.000 bis 77.000 Brutpaaren aus . Auch im Landkreis Starnberg ist der Grauschnäpper relativ häufig anzutreffen.  Weitere Informationen über den Grauschnäpper findet man zum Beispiel bei Wikipedia.

(Text: Ulrike Hars)

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