Der Graureiher (Ardea cinerea) ist die häufigste bei uns im Gebiet zu beobachtende Reiherart und kann häufig auch aus geringer Distanz in seinen verschiedenen Habitaten, die von Wasserflächen
über Moore, Wiesen und Äckern bis hin zu seinen Brutkolonien in Bäumen reichen, beobachtet werden. In diesen äußerst unterschiedlichen Lebensräumen kommt der Graureiher aufgrund seiner großen
Anpassungsfähigkeit sowie seiner relativ geringen Fluchtdistanz zu Menschen vor.
Zur Brutzeit von März bis Juli findet sich der Graureiher in Brutkolonien ein, in denen sich selten bis über 100, größtenteils jedoch deutlich weniger Brutpaare zusammenfinden. Diese tradierten
Brutkolonien liegen meistens in den Wipfeln von Laub und Nadelbäumen, eine direkte Nähe zu Gewässern ist nur selten gegeben (kann bis zu 10km entfernt sein). Seit einigen Jahren sind auch
Brutkolonien in besiedelten Gebieten, sowie mangels Bäumen in Schilf- und Röhrichtbeständen bekannt.
Obwohl der Graureiher schwimmen kann, bevorzugt er flache Uferzonen (bis 60cm tief) zur Nahrungssuche auf Fische, in denen er lange Zeit watet oder ansitz bzw. „ansteht“, bevor er blitzartig
zustößt. Vor allem im Winterhalbjahr pirschen Graureiher gerne auf Wiesen und Äckern nach Kleinsäugern wie Wühlmäusen. Oft sieht man sie dabei in den letzten Jahren vergesellschaftet mit den bei
uns häufiger werdenden Silberreihern (Ardea alba).