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Wasservogelzählung am Maisinger See

Maisinger See (Foto: Ursula Wiegand)
Maisinger See (Foto: Ursula Wiegand)

Ebenfalls in der Würm-Eiszeit durch den Rückzug des Isar-Loisach-Gletschers entstanden, liegt der Maisinger See auf dem Andechser Höhenrücken zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee. Durch den Rückzug des Gletschereises entstand dort ein spätglazialer Schmelzwassersee, der weite Teile des Maisinger Beckens ausfüllte und im Süden bis zum heutigen Ort Traubing reichte.

 

Der See wurde über Jahrhunderte für die Fischzucht genutzt. Bis in die 1990er Jahre wurde der See alljährlich zur Fischentnahme abgelassen, danach vergrößerten sich die Abstände. Seit Beginn der 2010er Jahre wurde das Ablassen des Sees gänzlich aufgegeben. Durch wiederholte Seespiegel-Absenkungen und durch natürliche Verlandungsvorgänge wurde der Maisinger See Schritt für Schritt verkleinert und es entstanden, vor allem auf der Westseite, größere Verlandungsmoore. Noch im Jahr 1825 betrug die offene Wasserfläche ca. 55 Hektar, heute beschränkt sich diese offene Fläche nur noch auf ca. 12 Hektar.

 

Zum Schutz vor Überflutungen wurde am Ostufer des Sees ein Staudamm errichtet. Der See ist an wenigen Stellen maximal 2 Meter tief, die durchschnittliche Tiefe beträgt lediglich gut einen Meter.

Graugänse, Graureiher, Silberreiher  (Foto: Ursula Wiegand)
Graugänse, Graureiher, Silberreiher (Foto: Ursula Wiegand)

Nachdem der Maisinger See auf Grund seiner äußerst geringen Tiefe in nahezu jedem Winter zufriert, spielt er für rastende Wasservögel nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich im Spätherbst bis zum Zufrieren des Sees im Dezember oder spätestens Januar finden sich je bis zu 150 Graugänse und 150 Stockenten sowie bis zu 70 (max. 467!) Tafelenten in größerer Zahl ein.

 

Die monatlichen Zählungen der Wasservögel werden in der Zeit von September bis April von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) durchgeführt. Gezählt wird meist von zwei Zählern vom Damm aus.

 

Von September bis November/Dezember herrschen Graugänse, Stockenten und Tafelenten vor. Hinzu kommen Reiherenten, wenige Blässhühner, Schnatterenten, Kolbenenten, Gänsesäger und wenige Kanadagänse. Seltener finden sich an manchen Tagen auch vereinzelt Krickenten, Höckerschwäne, Rostgänse, Haubentaucher, Teichhuhn, Wasserralle ein.

Eisvogel am Maisinger See (Foto: Ursula Wiegand)
Eisvogel am Maisinger See (Foto: Ursula Wiegand)

Als regelmäßige Wintergäste sind 1-2 Rohrdommeln und bis zu 4 Silberreiher zu beobachten.

 

Die Eisvögel sowie die Wasserrallen, Reiher und Rohrdommeln weichen bei komplett zugefrorenem See auf die beiden Abflüsse, den Zufluss im Süden sowie die kleinen Bäche der direkten Umgebung aus.

 

Nach dem Auftauen des Sees im März/April erscheinen regelmäßig die ersten Blässhühner, Stockenten, Gänsesäger, Graugänse, ein Paar Haubentaucher sowie die ersten Lachmöwen.

 

Seit Beginn der Wasservogelzählung am Maisinger See im Herbst 2015 ließen sich aber auch vereinzelt ungewöhnliche Arten wie Zwergsäger, Bläßgans, Spießente, Löffelenten und Ohrentaucher nachweisen.

 

(Text: Ursula Wiegand)

 Die Gesamtdarstellung der Ergebnisse aus der Zählsaison 2020/2021 findet sich in folgender Tabelle.

(Text: Ursula Wiegand)