Im Jahr 2024 schreibt der DDA auf seiner Website:
Die Ergebnisse von ADEBAR sind in die Jahre gekommen. Wirft man einen Blick auf die Bestandstrends vor und nach den Kartierungen für ADEBAR, die mittlerweile
über 15 Jahre zurückliegen, erkennt man, dass sich viel verändert hat. Betrachtet man die Trendverläufe, liegt die Vermutung nahe, dass sich vielfach
auch das Verbreitungsbild verändert haben dürfte! Neben unseren Monitoringprogrammen hilft uns unsere Plattform für Gelegenheitsbeobachtungen, ornitho.de. Zu Beginn des Jahres 2024 können wir auf einen enormen Fundus von über 80.000.000
Gelegenheitsbeobachtungen und über 500.000 vollständigen Beobachtungslisten zurückgreifen.
Insbesondere die Beobachtungslisten erweitern unsere Möglichkeiten, ergänzen das Vogelmonitoring und erlauben uns zumindest für einige Arten Rückschlüsse auf
qualitative Verbreitungsveränderungen.
Man erkennt anhand der ornitho-Daten
eine deutliche Verbreitungsänderung der Arten. Eine Art (Kolkrabe) ist mittlerweile nahezu überall in Deutschland zuhause, eine Art (Nilgans) breitet sich zusehends nach Osten aus und eine
wärmeliebende Art (Bienenfresser) erobert auch weitere warme Regionen in Deutschland.
Viele weitere Beispiele lassen sich problemlos finden. Manche Art tritt neu auf seit dem ersten ADEBAR, andere ehemals sehr häufige Arten verlieren zusehends ihren Lebensraum, bei weiteren
Arten sind Änderungen erkennbar, aber diese sind unspezifisch. Eine ganze Reihe von Arten wird zudem durch Gelegenheitsbeobachtungen nur sehr unzureichend erfasst (z.B. nachtaktive Vögel wie
Eulen). Für diese Arten sind deshalb gezielte, standardisierte Erfassungen notwendig. Daher ist die Antwort auf die Frage, „Brauchen
wir einen neuen ADEBAR?“
eindeutig: „Ja!“