Bei der Nesterzählung für die Möwen ermitteln wir in diesem Jahr 140 Lachmöwen-Brutpaare. Auch das Schwarzkopfmöwenpaar bebrütet ein Gelege mit 2 Eiern. Die Nesterzählung bei den
Flussseeschwalben ergibt 42 Gelege. So viele Seeschwalben-Brutpaare gab es am Starnberger See seit sieben Jahren nicht mehr.
Der weitere Verlauf der Brutsaison gibt uns allerdings Rätsel auf. Die Lachmöwen verlassen nach und nach ihre Gelege. Aus den Eiern schlüpfen nur wenige Küken. Und wenn, dann überleben sie nur
wenige Tage. Auch bei den Flussseeschwalben gibt es fast keinen Nachwuchs. Die Sorge ist groß, dass wieder eine Eule ihr Unwesen treibt.
Kurzfristig installieren wir eine Kamera, die das Floß in der Nacht filmt. Das Ergebnis beruhigt: Es werden keine nächtlichen Störungen dokumentiert. Trotzdem nimmt die Zahl der Lachmöwen aus
unbekannten Gründen weiter ab.
Die Flussseeschwalben profitieren (vorerst) davon. Einige harren auf ihren Gelegen aus, andere nutzen die Chance und besetzen nun die frei gewordenen Außenbereiche des Floßes. So kommt es noch
Mitte Juni zu Spät- und Ersatzbruten, die hoffentlich erfolgreicher verlaufen werden.