Anfang Juni bebrüten weiterhin 34 Flussseeschwalben-Paare ihr Gelege. Bei den Lachmöwen gibt es für diese Jahreszeit ungewöhnlich wenige Jungvögel. Zum Vergleich: Anfang Juni 2019 wurden auf dem
Floß knapp 100 junge Lachmöwen gezählt, heuer sind es nur knapp 40. Die Zahl der Altvögel hat sich ebenfalls deutlich reduziert. Es scheint, dass zahlreiche Lachmöwen die Brut abgebrochen bzw.
ihren Nachwuchs verloren haben. Die kühle, regnerische Witterung im Mai könnte dafür verantwortlich sein.
Die ersten Flussseeschwalben schlüpfen ab der zweiten Juniwoche. Leider ist auch diese Schlupfperiode gefolgt von Kälteeinbrüchen und mehreren verregneten Tagen. Das hat fatale Folgen, denn die
wenige Tage alten Küken haben noch keine thermoregulatorischen Fähigkeiten, und die Eltern sind bei Dauerregen nur bedingt fähig, sie vor dem Auskühlen zu schützen. Zudem finden die Eltern bei
rauer Wasseroberfläche weniger Nahrung. Ihre stoßtauchende Jagdweise nach kleinen Fischchen wird durch schlechte Sichtbedingungen erschwert. Alle früh geschlüpften Küken fallen der Schafskälte
Mitte Juni zum Opfer. Bis Ende des Monats schlüpfen zwar weitere Küken, doch es bleibt abzuwarten, ob sie bessere Überlebenschancen haben.