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Starnbirdrace Winter 2023

birdwatching von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

Erlinger Seacht´n (Foto: Ursula Wiegand)
Erlinger Seacht´n (Foto: Ursula Wiegand)

Starnbirdrace am Dreikönigstag. Seit 5 Jahren veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) an diesem Tag das Winter-Starnbirdrace. Dazu ziehen Aktive der ASO zu den diversen ornithologischen Hotspots im Landkreis los und versuchen gemeinsam, möglichst viele Arten zu beobachten und im ornitho zu dokumentieren.

 

Am 6.1.2023 beteiligten sich ca. 15 Aktive der ASO. Im Vorfeld hatten wir die Hotspots einigermaßen aufgeteilt, um eine möglichst große Gebietsabdeckung im Landkreis zu erreichen. Neben den ASO-Beobachtern gab es natürlich vor allem am Starnberger See noch einige andere Beobachter, so dass am Ende des Tages Beobachtungen von gut 20 Ornis in die Wertung eingingen.

 

Insgesamt wurden an diesem Tag mehr als 700 Meldungen für den Landkreis STA im ornitho dokumentiert. Der Artenrekord aus dem vergangenen Jahr belief sich auf 91 Arten. Ob dieser Rekord den Dreikönigstag 2023 überstehen würde?

Sonnenaufgang im Pioniergelände (Foto: Stefanie Zysk)
Sonnenaufgang im Pioniergelände (Foto: Stefanie Zysk)

Die erste Meldung wurde schon lange vor Sonnenaufgang im ornitho dokumentiert, um 4 Uhr 30 sang ein Waldkauz in Söcking, der von Ursula Wiegand dokumentiert wurde.

 

Das Wetter war herrlich, Sonnenschein, kaum Wind, angenehme Temperaturen und die Teilnehmer waren begeistert vom Sonnenaufgang und von einer fantastischen Fernsicht. So betreffen die Fotos vom Starnbirdrace dieses Jahr weniger die Vögel als die schöne Landschaft in unserem Landkreis.

 

Die fleißigsten Beobachter waren in diesem Jahr Sebastian Zysk, Claudia & Julia Höll sowie Ursula Wiegand. Sie konnten alle ca. 60 verschiedene Arten im ornitho melden.

Würm bei Leutstetten (Foto: Wolfgang Spatz)
Würm bei Leutstetten (Foto: Wolfgang Spatz)

Wo waren nun die ASO-Aktiven hauptsächlich unterwegs?

 

Sebastian Zysk war unter anderem im Pioniergelände Krailling und am Starnberger See unterwegs, Claudia und Julia Höll beobachteten in der Umgebung von Gauting, an der Würm und am Starnberger See, Ursula Wiegand besuchte ihre Beobachtungsplätze am Maisinger See, bei Aschering und war später am Tag auch noch am Starnberger See.

 

Wolfgang Spatz untersuchte das Manthal und das Leutstettener Moos, Antje Geigenberger war im Pioniergelände sowie rund um Gauting unterwegs. Richard Roberts und Jonas Schlenger untersuchten die Gilchinger Gebiete rund um ihren Wohnort und auch Evi&Hauke Clausen-Schumann waren wohnortnah am Starnberger See unterwegs. Das Ampermoos und die Kiesgruben wurden von Pit Brützel besucht; Peter Witzan war noch in der Nähe von Aschering und am Starnberger See unterwegs.

Eine Liste aller Arten der Starnbirdraces der letzten Jahre findet man hier. In den letzten Jahren wurden beim Starnbirdrace  insgesamt 114 Arten beobachtet – erstaunlich, was an einem Dreikönigstag bei uns alles zu sehen ist. Aber diese 114 Arten werden natürlich nicht alle in einem Jahr registriert.

 

Was sind nun die „seltenen“ Vögel beim Starnbirdrace? 

„Selten“ in der Bedeutung von: diese Art wurde nur von einem bis zwei Beobachtern/Beobachterinnen gesehen.Dabei gab es überraschende Ergebnisse:

Eistaucher (Foto: ornitho.de - Christin Haass)
Eistaucher (Foto: ornitho.de - Christin Haass)

Claudia und Julia Höll konnten als einzige eine Pfeifente (an der Würm) und eine Rostgans (am Starnberger See) beobachten. Ursula Wiegand konnte eine Wasserralle (am Maisinger See) beisteuern. Von Sebastian Zysk kamen als „seltene“ Arten die Heckenbraunelle (aus dem Pioniergelände), eine Türkentaube (aus Unterbrunn) und vom Starnberger See ein Ohrentaucher. Das ist ja nun wirklich eine seltene Art. Genauso wie der Eistaucher (siehe Foto), der von Christian Haass fotografiert wurde.

Die einzige Kernbeißerbeobachtung konnte Antje Geigenberger aus dem Pioniergelände beisteuern. Peter Witzan lieferte einen Grauspecht (Starnberger See), eine Ringeltaube (aus Aschering) und Brachvögel vom Maisinger See. Bekassine (aus dem Manthal) und Wanderfalke (im Leutstettener Moos) wurden als einzige von Wolfgang Spatz beobachtet. Pit Brützel beobachtete im Ampermoos einen Hausrotschwanz und zwei Kornweihen in Unering.

So kann man den Begriff „selten“ auch etwas anders als normalerweise deuten.

Abendstimmung am Starnberger See (Foto: Claudia Höll)
Abendstimmung am Starnberger See (Foto: Claudia Höll)

Wieviel Arten wurden nun gesehen?

 

Am späten Nachmittag, als so langsam alle Meldungen im ornitho eingetroffen waren, standen – wie im Vorjahr – 91 Arten auf der Liste. Da die Beobachtungen mit einem Eulenvogel vor Sonnenaufgang begonnen hatten, passte es ganz gut, dass es nach Sonnenuntergang noch eine Eulenbeobachtung gab. Franz Pommer und Pit Brützel konnten gegen 17 Uhr 15 noch einen singenden Uhu beitragen. So hatten wir in diesem Jahr mit vereinten Kräften 92 Arten feststellen. Also ein klein bisschen besser als im vergangenen Jahr.

 

Ein toller Beobachtungstag bei herrlichem Wetter für alle Beteiligten und so werden wir vermutlich die Tradition des Starnbirdrace fortsetzen. Im Winter findet es immer am Dreikönigstag statt und im Sommer an einem Wochenende Ende Juni/Anfang Juli.

 

(Text: Pit Brützel)