Gemeinsam Bayerns Natur schützen

12. Februar 2025

Selten waren so viele Interessierte bei einem Orni-Stammtisch wie beim traditionellen ornithologischen Jahresrückblick, der dieses Mal das Jahr 2024 behandelte. Knapp 40 Personen waren in die Pizzeria „La Fattoria“ nach Drößling gekommen, um den Ausführungen von Pit Brützel, dem Leiter der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) zuzuhören. Darunter waren auch einige junge Leute, die den Altersschnitt der Zuhörerschaft spürbar senkten. Und es gab auch einige neue Interessenten, die hoffentlich in Zukunft die ASO auch aktiv unterstützen werden.

 

Der Vortrag gab einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der ASO. Schwerpunkt waren die über 41.000 Beobachtungen im ornitho.de, aus denen der ornithologische Jahresbericht erstellt wurde. Die Daten fließen allerdings nicht nur in die Berichte der ASO ein, sondern werden über das System KARLA.Natur auch den Naturschutzbehörden zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden 2024 im Landkreis 206 Arten nachgewiesen, darunter mit Taigabirkenzeisig, Brandseeschwalbe und Nachtschwalbe (Ziegenmelker) drei Erstnachweise seit Erscheinen der Jahresberichte. 117 Vogelarten konnten als Brutvögel nachgewiesen werden.

Der Vortrag war wie üblich chronologisch gegliedert, die Titelbilder der einzelnen Berichtsmonate waren die Siegerfotos des monatlich durchgeführten Wettbewerbs „Vogelfoto des Monats“. Und als kleines Schmankerl wurden alle Aktiven der ASO bei den von ihnen bearbeiteten Themen mit Foto und ein paar Informationen vorgestellt.

 

Bei den Vogelschutzmaßnahmen wurde auf die über 700 Nisthilfen hingewiesen, die in den letzten Jahren rund um den Landkreis Starnberg angebracht wurden und die zum großen Teil von den Ehrenamtlichen der ASO betreut werden. Daneben berichtete Pit Brützel über eine groß angelegte Studie über die naturschutzfachliche Folgenutzung eines Kiesgrubengebiets.

 

Kartierungen wurden im Berichtsjahr 2024 in der Gegend um Buchendorf und in der Umgebung der Kiesgrube St.Gilgen durchgeführt. Damit sind in den Jahren seit Bestehen der ASO die meisten ornithologisch interessanten Gebiete im Landkreis STA mindestens einmal kartiert worden. Die Gebietskartierungen werden vermutlich in den nächsten Jahren ausgesetzt bzw. reduziert werden, da sich die ASO auf die Kartierungen im Rahmen des bundesweiten Großprojekts ADEBAR (Atlas Deutscher Brutvogelarten) konzentrieren wird.

 

Wie auch in den vergangenen Jahren beteiligte sich die ASO an diversen Monitoringprogrammen wie der Internationalen Wasservogelzählung, die inzwischen an allen Gewässern im Landkreis durchgeführt wird. Daneben gibt es unter anderem das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) sowie das Monitoring seltener Brutvögel (MsB), das bei den Arten(gruppen) Spechte, Saatkrähen, Uferschwalbe, Wendehals, Graureiher und Möwen/Seeschwalben von der ASO durchgeführt wurde.

 

Bei den Kornweihen und Kormoranen wird in den Wintermonaten eine Schlafplatzzählung durchgeführt. Besondere Arten wie Baumfalke und Wachtel wurden in den Sommermonaten untersucht. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten sind im Jahresbericht und auf der Website des LBV Starnberg zu finden.

 

Wer sich für die Vogelwelt am Starnberger See und im Landkreis Starnberg interessiert, findet den Jahresbericht 2024 als pdf-Datei hier . Außerdem kann der Bericht in gedruckter Form gegen einen Unkostenbeitrag beim LBV Starnberg bestellt werden.

 

Nach dem Vortrag saßen die Teilnehmer noch lange zusammen und tauschten sich über Beobachtungen, Erlebnisse und geplante Aktivitäten aus. Neben dem Vortrag ist auch der Stammtischcharakter dieser Veranstaltung wichtig.

 

(Text: Pit Brützel; Foto: Jana Selzer)