Arten, deren Bestandsentwicklung besorgniserregend sind, sind die Arten der Kulturlandschaft, die
Weitstreckenzieher und die Watvögel.Der vom Bundesamt für Naturschutz ermittelte Indikator für Artenvielfalt und Landschaftsqualität zeigt für den Bereich
Agrarland anhand der Bestandsentwicklung von 11 ausgewählten Vogelarten (u.a. Braunkehlchen, Feldlerche, Kiebitz) eine erschreckende Tendenz. Der aktuelle Wert (aus dem Jahr 2013) von 59 % liegt immer noch sehr weit vom Zielwert 100%, der für das Jahr 2030 angepeilt wurde. Doch nicht nur das, auch der Trend führt weg vom Zielwert.
Erstaunlicherweise bestehen bei vielen Arten auch Defizite bei den Datengrundlagen. Bei vielen Arten sind die
Bestandschätzungen sehr ungenau, was eine Beurteilung der Gefährdungssituation erschwert. Hier sind verstärkt Monitoringmaßnahmen notwendig, um die Datengrundlage zu verbessern.
Trotz mancher Erfolge gibt es also noch viel für den Schutz der Vögel zu tun.
Andreas von Lindeiner führte unter anderem folgende Punkte aus:
- Wirksame Managementpläne zur Umsetzung der Schutzpläne erarbeiten
- Ausreichende finanzielle Mittel für die Umsetzung der Managementpläne bereitstellen
- Ein verbessertes staatlich finanziertes Monitoring der relevanten Arten, insbesondere in den SPAs
aufbauen
- Weitere Artenhilfsprogramme, insbesdondere für die Arten der Kulturlandschaft, erarbeiten und
umsetzen
Weitere Informationen über die Vogelschutzrichtlinie und die Aktivitäten des LBV findet man hier.
In der anschließenden ausfürlichen Diskussion wurden noch einige Punkte vertieft. Andreas von Lindeiner konnte alle Fragen
kompetent beantworten. Wir danken dem Referenten für einen sehr gelungenen und informativen Vortrag.
(Text: Pit Brützel)