Im zweiten Teil des Vortrags erzählte Martin Küblbeck vom Braunkehlchenprojekt im Murnauer Moos. Auch dort werden Braunkehlchen immer seltener und eine Langzeitstudie an der farbberingten
Population soll Klarheit darüber bringen, welche Faktoren limitierend für Überleben und Bruterfolg sind. Dazu untersuchen die Wissenschaftler u.a. Ausbreitung und Habitatwahl, Insektendichte,
Prädationsdruck, und Verhalten der Tiere. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Fortpflanzungserfolg in einem der Untersuchungsgebiete stark durch Überschwemmungen, Nestprädation, und eventuell auch
Störung eingeschränkt ist. Umso wichtiger, betonte Martin Küblbeck, sind daher die überflutungssicheren und z.T. sehr artenreichen Wiesen am Rand des Murnauer Moos. In der Zusammenarbeit mit den
lokalen Landwirten und der Extensivierung solcher Wiesen besteht großes Potential für den Schutz von Braunkehlchen und anderen Wiesenbrütern – nicht nur im Murnauer Moos, sondern auch in anderen
Gebieten.
Im Anschluß an den Vortrag gab es eine lange Diskussion zum Thema Braunkehlchen und Wiesenbrüter. Die beiden Referenten beantworteten alle Fragen ausführlich und ermutigten die Aktiven der ASO
bei ihren Bemühungen zum Erhalt der Braunkehlchenpopulation im Landkreis Starnberg weiterzumachen.
Ein großes Dankeschön an Wolfgang Goymann und Martin Küblbeck für einen sehr interessanten Vortrag, der viel Einblick in die Arbeit des Forschungsprojekts sowie in die Lebensweise der
Braunkehlchen bot.
(Text: Martin Küblbeck / Pit Brützel)