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Naturkundliche Reise in das Po-Delta

23.05.2017    Knapp 30 Ornis hatten sich zum Ornistammtisch  im „Il Plonner“ eingefunden, um Claudia Höll auf einer naturkundlichen Reise in das Po-Delta in Norditalien zu begleiten.

 

Der Po ist der größte Fluss Italiens. In der Gegend von Ravenna spaltet sich der Po in eine Vielzahl von Flussarmen und Kanälen auf und prägt das Landschaftsbild. Auf Grund der Sandstrände an der Adriaküste ist die Region des Po-Deltas vor allem bei Strandurlaubern beliebt, aber auch Naturbegeisterte kommen auf ihre Kosten. Neben großen landwirtschaftlich genutzten Flächen lassen sich unterschiedliche Naturschutzgebiete finden, die von Binnenwasserflächen bis hin zu unterschiedlichen Waldformen reichen. An all diesen Orten gibt es eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Die Pflanzenwelt zeigt eine Auswahl an Orchideen, z.B. die Bienenragwurz oder die Adriatische Riemenzunge, Pilzen, wie den Roten Gitterling, oder unterschiedliche küstendünen-typische Pflanzen wie die Stranddistel.  

 

Neben unterschiedlichen Schlangen-, Eidechsen- und Schildkrötenarten, wie zum Beispiel der Würfelnatter, der Ruineneidechse oder der Griechischen Landschildkröte, zeigen sich in der Tierwelt Insekten, wie die Nasenschrecke, die Gottesanbeterin und eine Vielzahl an Schmetterlingen und Libellen. Die Spinnen werden unter anderem durch die Triangelkrabbenspinne oder die Goldaugenspringspinne vertreten. Über all die unterschiedlichen Landschaftsbilder hinweg zeigen sich Nutrias, die ursprünglich aus Südamerika stammen, als Vertreter der Säugetiere.  

 

Für Ornithologen ist das Gebiet durch eine große Bandbreite an vorhandenen Vögeln interessant. Im Po-Delta sind alle Reiherarten heimisch, daneben verschiedene Greif- und Eulenvögel, Löffler, Flamingos, Enten und eine Vielzahl an verschiedenen Möwen, Seeschwalben und Limikolen. Auch Bienenfresser, Wiedehopfe und Blauracken sind in der Region des Po-Deltas keine Seltenheit.   

 

An zahlreichen Stellen z.B. um Comacchio, der Punte Alberete, dem Valli di Ostellato oder auch in der Pineta di Classe sind Vogelbeobachtungsstellen eingerichtet, die zumeist nach einem kleinen Spaziergang leicht zugänglich sind. Auch lohnt es sich, die landwirtschaftlichen Gegenden des Po-Deltas mit dem Auto als fahrendes Tarnzelt zu erkunden, da sich die Vögel dem Auto gegenüber weniger scheu zeigen als Fußgängern. Wer sich neben der Natur für Kultur interessiert, kommt mit der Architektur von Ravenna, Comacchio und Ferrara auf seine Kosten.   

 

Claudia Höll verstand es ausgezeichnet, die Zuhörer mit gelungenen Fotos über die Naturschönheiten des Po-Deltas zu begeistern. Beeindruckend war die Vielfalt an Landschaftsformen sowie die vielen  Tier- und Pflanzenarten, die alle auf Artebene bestimmt wurden und die den anwesenden Ornis einen guten Eindruck über die Fauna und Flora des Gebiets jenseits der Vogelwelt gab. Herzlichen Dank an Claudia Höll, die einen sehr beeindruckenden Vortrag hielt.

 (Fotos: Claudia und Wolfgang Höll; Text: Claudia Höll/Pit Brützel)