Seit der Jahrhundertwende ist es gelungen, durch kontinuierliche Naturschutzarbeit vor Ort, die für die Bekassinen notwendigen Lebensraumstrukturen wiederherzustellen und das Ampermoos zu
einem der drei bedeutendsten Bekassinenbrutplätze in Bayern zu entwickeln. Inzwischen brüten wieder ca. 35 Bekassinenpaare im Ampermoos. Die Zahlen stammen aus einem professionellen
Monitoring wertgebender Brutvogelarten, welches im Gebiet modellhaft seit 1999 alle drei Jahre vergeben wird. Diese Erfolgskontrolle war von Anfang an wichtig, um zu sehen, ob die
ergriffenen Pflegemaßnahmen in die richtige Richtung gehen, oder wo man umsteuern sollte.
Durch eine gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen – Gebietsbetreuung, Landschaftspflegeverband, Naturschutzbehörden und Landwirte, ist es gelungen, das Ampermoos
schrittweise wieder zu einem geeigneten Lebensraum für die Bekassine zu entwickeln. Dabei wurden im Laufe der Jahre die zu pflegenden Flächen schrittweise erweitert, die verfilzten
Strukturen wurden mehrmals gemäht, sodass sich wieder offene, nasse Stellen am Boden entwickeln konnten, auf denen die Bekassine ihre Nahrung findet. Durch ein entsprechendes Mahdmosaik
(Stehenlassen von Altgrasstreifen, unterschiedliche Mahdhöhen) ist auch genügend Deckung vorhanden, sodass die Bekassine neben den Nahrungsflächen auch Rückzugsflächen für Brut und
Jungenaufzucht findet. Inzwischen wird das Mähgut, das im Ampermoos produziert wird, wieder von einigen Landwirten als Einstreu verwendet. Die Nachfrage nach Einstreu übersteigt
momentan das Angebot.
Christian Niederbichler schilderte anschaulich seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Landwirten und öffnete den Blick für die Anforderungen der Bekassine an ihren Lebensraum. Im
Herrschinger Moos wird seit einiger Zeit auch daran gearbeitet, den Lebensraum der Bekassine wiederherzustellen. Dort kam es 2012 zu einer Wiederbesiedlung, bisher mit einem
Brutpaar. Im Landkreis Starnberg wären das Gebiet um den Maisinger See sowie das Leutstettener Moos weitere potentielle Flächen, die für eine Wiederansiedlung der Bekassine geeignet
wären.
In der Diskussion wurde dann unter anderem noch auf den positiven Effekt der seit einigen Jahren eingebauten Sohlschwelle bei
Grafrath berichtet. Dadurch steigt der Grundwasserspiegel und das Ampermoos wird wieder nässer. Davon profitiert nicht nur die Bekassine, sondern auch eine gefährdete Art wie
das Tüpfelsumpfhuhn.
Herzlichen Dank an Christian Niederbichler für einen hervorragenden Vortrag und natürlich für seine Arbeit im Ampermoos. Schön, dass es im Naturschutz auch einmal positive Dinge zu
berichten gibt. Und vielleicht macht die ASO in den nächsten Jahren wieder einmal eine Exkursion zur Bekassinenbalz ins Ampermoos. Über die Naturschutzarbeit im Ampermoos und die
Arbeit von Christian Niederbichler ist im Bayerischen Rundfunk ein interessanter Beitrag erschienen, den man hier nachhören kann.
(Text: Pit Brützel)