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Frühjahr auf Lesbos - Endemiten und Durchzügler

Türkenammer
Türkenammer

Großer Andrang herrschte beim Ornistammtisch am 11. Dezember 2014. Über 25 Leute drängten sich in den zu kleinen Nebenraum, um den Vortrag von Prof. Christian Haass „Frühjahr auf Lesbos – Endemiten und Durchzügler“ zu hören.

 

 

 

Christian Haass berichtete von einer ornithologischen Reise nach Lesbos Ende April 2014. Die griechische Insel Lesbos hat sich in den letzten Jahren mit über 300 nachgewiesenen Arten zu einem Hotspot für Ornithologen entwickelt. Lesbos liegt nicht nur inmitten der Zugroute vieler Arten, sondern beherbergt auch eine vielfältige Brutvogelwelt mit vielen endemischen Arten.

 

 

 

Lesbos bietet zudem eine vernünftige touristische Infrastruktur mit bezahlbaren Unterkünften und einem schnellen Anreiseweg. Ornithologisch ist die Insel gut erforscht, im April und Mai sind dort sehr viele, meist britische Birder unterwegs. Über die Internetseite  http://lesvosbirding.com/  besteht die Möglichkeit, viel über die interessanten Beobachtungsgebiete zu erfahren und sich täglich über die aktuellen Beobachtungen zu informieren.

 

 

 

Die Beobachtungsgebiete sind auf der Internetseite ausführlich beschrieben und von der zentralen Ortschaft Skala Kallonis aus gut erreichbar. Schwerpunkt der Beobachtungen sind einerseits die endemisch vorkommenden Arten. Hier zeigte Christian Haass u.a. Bilder von der Türkenammer, der Maskengrasmücke und dem Türkenkleiber. Andererseits ist Lesbos ein Eldorado für durchziehende Vogelarten, die in den unterschiedlichen Lebensräumen der Insel rasten. Aus der Fülle der gezeigten Arten seien nur einige beispielhaft erwähnt: Lachseeschwalbe, Rotflügelbrachschwalbe, Sichelstrandläufer, Dünnschnabelmöwe sowie der allgegenwärtige Kampfläufer, der auf Lesbos von den britischen Ornis despektierlich „common shitbird“ genannt wird.

 

 

 

Zu den Bildern erzählte Christian Haas einiges über die feldornithologischen Merkmale (z.B. die abstehenden Zehen beim fliegenden Purpurreiher) sowie über das Vorgehen bei der Suche nach den einzelnen Arten. Fachwissen (über die Habitatansprüche), Artenkenntnis (Gesang!), Geduld und Ausdauer und natürlich auch ein wenig Glück sind die Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Suche nach den Zielarten und für eine anspruchsvolle Beobachtungsliste. 

 

 

 

Die Zuhörer waren von den Bildern und Erzählungen des Referenten sehr angetan und vermutlich wird der/die eine oder andere in den nächsten Jahren nach Lesbos aufbrechen.

 

 

 

Ein großes Dankeschön an Christian Haass für einen äußerst interessanten Reisebericht.