Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Exkursion zum Westufer des Ammersees

9. März 2025

Bei allerschönstem Frühsommerwetter trafen sich 16 Ornis der ASO zur ersten Exkursion des Jahres. Das Ziel war dieses mal recht nah – und doch war der Andrang so groß, dass es sogar eine Warteliste bei den Anmeldungen gab und nicht alle Interessenten dabei sein konnten: Es ging an das Westufer des Ammersees.

 

 

 

Als erstes Ziel – und Hauptziel des Tages – hatten wir das Seeholz bei Riederau auf dem Programm: Das Seeholz ist mit einer Ausdehnung von 1,5 Länge und 700m Breite ein nicht besonders großes Waldstück, doch ist es ein besonders interessantes: Als eines der südlichsten Eichenvorkommen Bayerns wird es geprägt durch viele – zum Teil bis zu 350 Jahre - alte Eichen, ein hoher Totholzanteil ist kennzeichnend, die absterbenden Bäume verbleiben vollkommen im Wald. So bieten abgestorbene Äste, morsche Stämme, Höhlen und Spalten vielen Tieren Nahrung und Platz zum Wohnen. Daher ist es auch schon seit über 70 Jahren als Naturschutzgebiet ausgewiesen!

 

Als erstes begrüßte uns ein Waldkauz, der sich im unbelaubten Baum noch gut beobachten ließ.

 

Doch schon kurz danach konnten wir unser eigentliches Zielobjekt erst hören und kurz danach auch sehen: Den Mittelspecht.

 

 

Mittelspecht (Foto: Emil Schmid-Egger)
Mittelspecht (Foto: Emil Schmid-Egger)

 

 

 

 

Bei uns in Oberbayern ist er ein recht seltener Specht, doch im Seeholz findet er insbesondere aufgrund des hohen Eichenanteils ideale Bedingungen. Im Laufe des Vormittags konnten wir mindestens sechs von ihnen mehrfach hören und gut beobachten. Aber auch für die anderen Spechte ist der Wald sehr interessant – und wir konnten alle sechs Spechtarten feststellen: Ein Kleinspecht zeigte sich nur kurz, während Bunt-, Schwarz- und Grünspecht immer wieder zu hören und zu sehen waren. Eine Teilnehmerin konnte dann sogar noch kurz den letzten Specht, den Grauspecht, sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusätzlich begeisterten uns zahlreiche Singvögel, die das frühsommerliche Wetter zum wunderbaren Gezwitscher nutzten, bspw. viele  Kleiber, Drosseln, Meisen, Winter- und Sommergoldhähnchen, Garten- und Waldbaumläufer, zudem auch noch Kernbeißer, Kolkrabe und Hohltauben.

 

Und natürlich der Märzenbecher! Hier wachsen große Bestände dieses wunderschönen Frühlingsboten.

 

 

 

 

Nach dem Seeholz ging es in Riederau, Holzhausen und St. Alban noch direkt an den See. Es waren nur noch wenige Wintergäste anzutreffen, aber – auf große Entfernung – konnten wir noch einen Prachttaucher sehen, aber dafür waren noch ein Sperber und – zu unser großen Überraschung – ein überfliegender Kranich schön zu sehen. Und eine Rohrammer ließ sich ausgiebig aus geringer Entfernung beobachten.

 

 

Um 13 Uhr beendeten wir die Exkursion, einige Teilnehmer fuhren noch weiter zum Binnensee, andere genossen einfach nur noch das sonnige Wetter. Ein toller Saisonauftakt für 2025!

 

(Text und Fotos, soweit nicht anders angegeben: Oliver Focks)