Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Säbelschnäbler und Enten - Exkursion an den oberen Lech

Voralpenidyll im Allgäu (Foto: Thomas Brodocz)
Voralpenidyll im Allgäu (Foto: Thomas Brodocz)

18. November 2023

 

Bei herrlichem Spätherbstwetter brachen 8 Ornis der ASO auf, um Wasservögel am oberen Lech zu beobachten. Andreas Kraus hatte sich dankenswerterweise bereit erklärt, uns zu führen. Treffpunkt war um 8 Uhr morgens in Peiting. Der ursprüngliche Plan, am Forggensee zu beginnen, wurde auf Grund des hohen Wasserstands verworfen. So war die erste Station die Lechstaustufe 03 bei Urspring. Der Beobachtungspunkt war direkt am Parkplatz gelegen – bequemes birden! Auf dem Wasser gab es jede Menge Enten. Auch seltenere Arten wie Spieß-, Löffel- und Pfeifenten waren in größeren Individuenzahlen zu sehen. Ein Eisvogel flog vorbei und setzte sich relativ nah bei den Beobachtern in einem Baum. Am gegenüberliegenden Ufer jagte eine Zwergmöwe. Viele Zwergtaucher und einige Schwarzhalstaucher schwammen auf dem Stausee, an der Stauwurzel konnte eine Weißwangengans beobachtet werden. Das ist eine Art, die wir am Starnberger See nur sehr selten beobachten. 

 

Säbelschnäbler (Foto: Ursula Wiegand)
Säbelschnäbler (Foto: Ursula Wiegand)

 

Nach gut einer Stunde ging es weiter zur Halblechmündung bei der Lechstaustufe 02 bei Prem. Dort gab es einen kleinen Spaziergang auf dem Damm entlang bis zu einem geeigneten Aussichtspunkt. Auch hier ein vielfältiges Artenspektrum an Wasservögeln. Schellenten und Nilgans kamen neu auf die Artenliste. Direkt vor unserem Beobachtungspunkt gab es im Gras eine gut versteckte Bekassine und dann das Highlight des Tages – ein Säbelschnäbler, der relativ nahe bei uns einflog und ca. 10 Minuten Nahrung suchte. Mitte November ist in Bayern ein ungewöhnlich spätes Datum für diese Art. Ein großer Schwarm Wacholderdrosseln flog vorbei und ließ sich in den Fichten am Rand des Stausees nieder. Andreas konnte in dem sitzenden Schwarm sogar eine Rotdrossel identifizieren. Ob wir die auch ohne ihn gesehen hätten?

 

Beobachtung am Sameister Weiher (Foto: Thomas Brodocz)
Beobachtung am Sameister Weiher (Foto: Thomas Brodocz)

Brotzeitpause am Parkplatz, alle waren hochzufrieden mit der ornithologischen Ausbeute, dem herrlichen Wetter und der tollen Aussicht auf die verschneiten Berge. Weiter ging es zur letzten Station, dem Sameister Weiher. Hier beobachteten wir von einer Anhöhe nördlich des Weihers. Die Bedingungen waren auf Grund des Gegenlichts nicht ganz ideal, aber wir kamen ganz gut zurecht. Krickenten, Schnatterenten und Pfeifenten schwammen auf dem Weiher und auch ein Säbelschnäbler ließ sich wieder beobachten. Ziemlich sicher ist der von der Halblechmündung zum Sameister Weiher geflogen. Kolkrabe, Sperber und Rotmilan vervollständigten die Artenliste. Andreas gelang noch die Beobachtung eines Steinadlers im Girlandenflug über den verschneiten Bergen in sehr großer Entfernung (ca. 15 km) von unserem Beobachtungspunkt. Ohne unseren Guide hätten wir diese Art wohl nicht entdeckt.

 

 

Wir beendeten den Tag mit Kaffee und Kuchen in Peiting und machten uns am frühen Nachmittag wieder auf nach Starnberg. Eine gelungene Exkursion bei hervorragendem Wetter und mit schönen ornithologischen Erlebnissen. Herzlichen Dank an Andreas Kraus.

 

(Text: Pit Brützel)