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ASO-Exkursionsgruppe am Müllberg Gersthofen (Foto: Arkadi Selzer)
ASO-Exkursionsgruppe am Müllberg Gersthofen (Foto: Arkadi Selzer)

 

 Müllberg und Kiesgrube - Exkursion nach Augsburg

 

 

21. Oktober 2023 Eine recht kleine Gruppe von ASO-Ornis hatte sich für die Exkursion zur Zugvogelbeobachtung am Müllberg Gersthofen bei Augsburg angemeldet. Die Zugvogelbeobachtung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben (NWVS) organisiert.

 

Der Müllberg Gersthofen liegt nördlich von Augsburg und bietet einen unglaublich weiten Blick in die Landschaft. An unserem Exkursionstag war auch das Wetter gut, ein wenig Wind, kein Nebel und eine sehr gute Sicht.

 

Zugvogelbeobachtung am Müllberg Gersthofen
Zugvogelbeobachtung am Müllberg Gersthofen

Wir trafen gegen 8 Uhr auf der Spitze des Müllbergs ein; dort waren bereits einige Ornis des NWVS mit der Zugvogelbeobachtung beschäftigt. Robert Kugler vom NWVS nahm uns in Empfang und gab uns ausführliche und sehr interessante Informationen zu der Zugvogelbeobachtung, wie sie in Gersthofen durchgeführt wird. Man lehnt sich dort methodisch an die Erfahrungen vom Randecker Maar an. Die Erfassung der Daten wird hier sehr differenziert vorgenommen, bei allen ziehenden Vögeln wird die Zugrichtung vermerkt, Schwärme werden, wenn möglich, mit der Zähluhr ausgezählt und die Ergebnisse werden für alle Viertelstunden aufsummiert. Ein deutlich exakterer Ansatz, als er beispielsweise von der ASO bei der Zugplanbeobachtung am Höhenberg verfolgt wird. Es wäre sicher sinnvoll, wenn sich die ornithologischen AGs, die sich in Bayern mit Zugvogelbeobachtung beschäftigen, hier methodisch abstimmen würden, um die Ergebnisse vergleichbar zu machen.

 

Wie fährt man zu den Römerseen?
Wie fährt man zu den Römerseen?

 

 

Neben den methodischen Aspekten erzählte Robert Kugler noch Einiges über die Beobachtungen in Gersthofen. Auch hier sind Ringeltauben und Buchfinken die häufigsten Zugvögel. So verging die Zeit hauptsächlich mit einem Erfahrungsaustausch über die diversen Aktivitäten, die unsere ornithologischen Arbeitsgemeinschaften so durchführen.

 

Beobachtet wurde natürlich auch. Allerdings war die Zugaktivität an diesem Vormittag nicht allzu hoch. Die Ringeltauben waren wohl schon durch, es gab nur noch vereinzelte Individuen zu sehen. Andauernd flogen Buchfinkenschwärme über den Müllberg, darunter auch – meist an der Spitze des Schwarms – vereinzelte Bergfinken. Wiesenpieper, Kernbeißer, Heidelerchen, Habicht und mehrere Sperber standen noch auf der Beobachtungsliste.

 

Neben dem Erfahrungsaustausch zur Zugplanbeobachtung gab es von Robert Kugler noch mehrere Tipps zu Exkursionszielen in der Umgebung.

 

So fuhren wir nachmittags noch zu den Römerseen, einem ehemaligen Kiesgrubengebiet mit Baggerseen. Die Gewässer werden heute stark von Anglern frequentiert, es gibt auch aber auch viele Wasservogelarten zu beobachten. In einem der Seen brüten vereinzelt Flussseeschwalben auf einer Kiesinsel. Am Ufer können Limikolen beobachtet werden. Bei unserem Besuch gab es neben Wasservogelarten wie Krickente und Rostgans auch Brachvögel und einen Alpenstrandläufer zu beobachten. Sehr interessant war die Renaturierung einer Kiesgrube. Hier hat man auf mehreren Hektar Fläche eine magere Wiese mit feuchten Stellen angelegt, die inzwischen als Brutplatz von Kiebitz undFeldlerche genutzt wird (siehe Fotogalerie).  Vielleicht ist das eine Anregung für die Überlegungen der ASO in Hinblick auf die Renaturierung der Kiesgruben in unserem Landkreis. Ein Rundgang um den größten Baggersee erbrachte unter anderem noch Beobachtungen von Schwarzkehlchen, vielen ziehenden bzw. rastenden Stieglitzen, Wacholderdrosseln und Staren Die erhofften Rebhühner konnten zwar nicht gesehen, aber doch von einigen Teilnehmern in einem Rapsfeld gehört werden.

Auch wenn die ornithologische Ausbeute des Tages eher übersichtlich war, so hat es doch allen Beteiligten der ASO gut gefallen. Wir haben neue Gebiete kennengelernt und haben vor allem von Robert Kugler sehr viele nützliche und interessante Informationen erhalten, die auch in unsere Arbeit einfließen werden. Besten Dank!

 

 

 

(Text und Fotos, soweit nicht anders vermerkt: : Pit Brützel)