Winterexkursion an den Chiemsee

Nachdem die Wetteraussichten in den Tagen zuvor stark wechselhaft waren, konnten wir letztlich doch am 05.12.2021 eine Winterexkursion an den Chiemsee durchführen. Acht Ornis machten sich auf den Weg, um in einen abwechslungsreichen Tag zu starten – voller Hoffnung auf ein stabiles Wetter.

Treffpunkt war morgens in Felden. Bevor wir zum ersten Beobachtungsziel, dem Irschenwinkel, gingen, machten wir noch einen Abstecher zur Bernauer Achen, wo wir als nahezu erste Vögel der Exkursion zwei Moorenten auf kurze Entfernung entdecken konnten.

Im Irschenwinkel, einer flachen wasserpflanzenreichen Schilfbucht mit Schlickflächen, präsentierte sich dann die erhoffte große Anzahl an Entenarten, u.a. mit Brandgans, Kolben-, Spieß-, Löffel-, Pfeif- und Schnatterenten. Dazu zwei Eisvögel, Bergpieper und Silberreiher. Schwarzhalstaucher und Sterntaucher konnten dann auf dem Chiemsee vor dem nahegelegenen Strandbad gesichtet werden. Das Wetter spielte gut mit, die Sicht war in Ordnung, die Kälte hielt sich noch in Grenzen.

Im Anschluss ging es weiter auf die Ostseite des Chiemsees nach Chieming. Das Flimmern über dem See war doch stärker, als wir erwartet hätten. Dennoch konnten wir von der Beobachtungsplattform mehrere Prachttaucher und Schwarzhalstaucher entdecken. Die dort häufig anzutreffenden Rostgänse zeigten sich in größerer Zahl. Höhepunkt waren zwei Mittelsäger, die direkt vor der Beobachtungsplattform schwammen und hervorragend zu beobachten und zu fotografieren waren.

Nächstes Ziel war die Hirschauer Bucht, vom Artenspektrum her ist dieser Ort mit Blick auf das Achendelta der bedeutendste Beobachtungsplatz am Chiemsee. Nach kurzer Stärkung mit Brotzeit und bei dem kalten Wetter wohltuendem Kaffee und Tee konnten wir vom Beobachtungsturm aus viele interessante Beobachtungen machen. Neben Ohren- und Schwarzhalstauchern, Alpenstrandläufern und Brachvögeln, die leider nur auf große Entfernung zu sehen waren, verhielten sich zwei Singschwäne, Eisvogel, Bergpieper und Silberreiher deutlich beobachter-freundlicher und hielten sich nahe des Beobachtungsturmes auf. Und auch hier waren wieder viele Entenarten anzutreffen.

Dafür setzte jetzt langsam Schneefall ein und der Wind frischte auf. Die Teilnehmer wollten trotzdem noch das letzte Ziel des Tages, die Feldwieser Halbinsel bei Übersee mit dem Lachsgang, ansteuern. Dort angekommen hatten Wind und Schneefall aber noch weiter zugenommen, so dass wir beschlossen, die Exkursion abzubrechen und mit den schönen Eindrücken und Beobachtungen des bisherigen Tages die Heimfahrt wieder anzutreten.

(Text: Oliver Focks)