Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Schwarzstörche und Wespenbussarde

Mittwoch, 25. August 2020

Greifvogelzug in Bad Bayersoien  (Foto: Christiane Hesel)
Greifvogelzug in Bad Bayersoien (Foto: Christiane Hesel)

 

Wegen der Pandemie ist das Veranstaltungsprogramm der ASO im Jahr 2021 stark zum Erliegen gekommen. Aber ab August 2021 führen wir zumindest wieder Exkursionen durch. Gemäß der 2G–Regel allerdings nur für Geimpfte und Genesene.

 

Am 25. August haben wir uns in Bad Bayersoien mit Markus Gerum zur Vogelzugbeobachtung verabredet. Mit den Anmeldungen gab es bis kurz vor Schluss noch Einiges an Hin und Her, ein paar Teilnehmer mussten aus beruflichen bzw. gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme leider absagen. Es war dann eine recht  kleine Gruppe an Interessierten, die per Zug, Auto und Fahrrad (von Starnberg aus! – eine tolle sportliche Leistung) am frühen Vormittag in Bad Bayersoien südlich des Sees eintrafen.

 

Die Wettervorhersage sah eigentlich gut aus, unser Beobachtungstag war  der einzige Tag der Woche, an dem kein Regen angesagt war. Allerdings war es während der gesamten Beobachtungszeit stark bewölkt bzw. neblig und es wehte ein kräftiger Wind aus Nordost. So waren die Beobachtungsbedingungen nicht ganz so gut, wie wir erhofft hatten. Trotzdem gab es eine Menge interessanter Beobachtungen.

 

Erläuterungen von Markus Gerum (Foto: Christiane Hesel)
Erläuterungen von Markus Gerum (Foto: Christiane Hesel)

 

Kurz vor 10 Uhr erschienen die ersten Wespenbussarde bei starker Bewölkung. Markus Gerum – wie immer sehr optimistisch – meinte, dass wohl recht große Trupps heute durchziehen könnten, falls das Wetter aufreißen würde. Leider blieb es aber während der gesamten Beobachtungszeit sehr wolkig, so dass am Ende „nur“ ca. 30 Wespenbussarde auf Markus´ Liste standen. Die Bestimmung der Wespenbussarde war wie üblich nicht einfach, auf große Entfernungen war es doch recht anspruchsvoll, die feldornithologischen Kennzeichen (u.a. kleiner Kopf, langer Stoß, Flügelhaltung) richtig zu erkennen und die Wespenbussarde von den ebenfalls häufigen Mäusebussarden zu unterschieden.

Neben den Bussarden konnten noch viele weitere Greifvogelarten beobachtet werden. Mehrere Sperber flogen vorbei, Baum- und Turmfalken konnten beobachtet werden. Daneben noch Rohrweihen, ca. 15 Schwarzmilane und einige Rotmilane, die immer wieder sehr nahe an unserem Beobachtungsort vorbeiflogen und sich sehr gut beobachten ließen. Sehr ungewöhnlich war die Beobachtung eines adulten Steinadlers, der kurz am Beobachtungsplatz erschien. Insgesamt also 9 Greifvogelarten – eine recht gute Ausbeute. Daneben gab es an eher ungewöhnlichen Arten einen diesjährigen Kuckuck sowie einen Brachvogel zu beobachten.  Der Kleinvogelzug hielt sich erwartungsgemäß noch sehr in Grenzen, Baumpieper und Rauchschwalben waren in größeren Stückzahlen zu beobachten.

 

adulter Schwarzstorch (Foto: Christiane Hesel)
adulter Schwarzstorch (Foto: Christiane Hesel)

 

 

 

Und die anderen Großvögel? Es gab einige Graureiher zu beobachten, schön war ein 4er Trupp, der von Ost nach West langsam an unserer Beobachtergruppe vorbeizog. Wie aus dem Nichts erschienen dann plötzlich 3 Weißstörche, die nach Westen weiterzogen. Höhepunkt der Beobachtungen war allerdings ein adulter Schwarzstorch, der unsere Gruppe ganz nahe überflog und in der Nähe des Beobachtungsplatzes niederging. So kamen die Fotografen auch zu guten Flugaufnahmen des Schwarzstorchs. Insgesamt konnten 6 Schwarzstörche beobachtet werden, 2 einzelne Individuen und ein Trupp von 4 Schwarzstörchen auf dem Zug nach West / Südwest. Was für eindrucksvolle Vogel!

 

Markus Gerum bei der "Buchführung" (Foto: Christiane Hesel)
Markus Gerum bei der "Buchführung" (Foto: Christiane Hesel)

 

 

 

Am frühen Nachmittag beendeten wir die Beobachtungen. Voller beeindruckender Erlebnisse ging es wieder Richtung Starnberg/München. Markus Gerum hat uns – wie schon so oft – viele interessante Vögel gezeigt. Ohne sein Beobachtungsgeschick (visuell und akustisch) hätten wir sicher sehr viel weniger gesehen und identifiziert. Neben den Beobachtungen gab es noch viel Wissenswertes über Zugverhalten, Beobachtungstipps und Verhalten der einzelnen Arten zu erfahren.  Insgesamt eine gelungene ASO-Exkursion.

 

Ein herzliches Dankeschön an Markus Gerum.

 

 

 

(Text: Pit Brützel)