10.06.2016 Es hatte tagelang geregnet, aber am Freitag, den 10. Juni hatte der Wettergott ein Einsehen. Zur ASO-Exkursion ins Murnauer Moos schien die Sonne.
Bei der Vorbereitung der Exkursion gab es einiges organisatorisches Durcheinander. Anmeldungen, die zu spät kamen und nicht mehr berücksichtigt werden konnten, kurzfristige
Absagen sowie ein Teilnehmer, der sogar zu spät zum Treffpunkt zur Mitfahrgelegenheit kam und deshalb mit dem eigenen Auto anreisen musste.
Kurz nach halb acht trafen sich ca. 15 Ornis der ASO bei Eschenlohe, um das Murnauer Moos zu erkunden. Heiko Liebel vom Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hatte sich bereit erklärt, die
Gruppe zu führen. Dieses Mal waren wir nicht auf der üblichen Strecke am Ähndl unterwegs, sondern im südlichen Teil des Murnauer Mooses in der Nähe des ehemaligen Segelflugplatzes. Eine
überaus abwechslungsreiche Landschaft erwartete uns. Die Tour begann bei artenreichen zweischürigen Wiesen und ging dann entlang von Streuwiesen und Hochmooren. Durch Köchel- und
Erlenbruchwälder ging es bis zum Langen Köchel, wo sich bis zum Anfang dieses Jahrhunderts ein Steinbruch befand. Dort wurde das Hartgestein des Langen Köchel für Bahn- und Straßenschotter
abgebaut, dabei wurde die südliche Hälfte des Langen Köchel abgetragen. Inzwischen ist das Hartsteinwerk stillgelegt und die Abbaugrube ist geflutet.
Trotz der überaus abwechslungsreichen Landschaft, die alle Teilnehmer begeisterte, hielt sich die ornithologische Ausbeute in Grenzen. Wir konnten Schwarz- und Braunkehlchen beobachten und es
gab jede Menge Feldlerchen und Baumpieper zu sehen. Neuntöter und Buntspecht hatten bereits Junge und einmal ließ sich auch aus einer Wiese ein Wachtelkönig hören. So wurde aus einer
ornithologischen Exkursion eine naturkundliche Exkursion mit vielen Highlights außerhalb der Vogelwelt. Heiko Liebel zeigte uns viele Pflanzenarten, darunter diverse Orchideen, eine
Maulwurfsgrille spazierte über den Wanderweg und am Straßenrand sonnte sich eine Kreuzotter. In den stehenden Gewässern waren Gelbbauchunken (adulte Tiere und Kaulquappen) zu finden und in
der ehemaligen Kantine des Hartsteinwerks befand sich eine Wochenstube von Bartfledermäusen.
Vom Langen Köchel ging es dann per Auto (Heiko hatte dort sein Auto geparkt) zurück nach Eschenlohe, wo wir im Gasthaus „Zur Brücke“ einkehrten und den Vormittag Revue passieren
ließen. Ein herzliches Dankeschön an Heiko Liebel, der uns mit viel Sachverstand und Wissen eine neue Seite des Murnauer Mooses zeigte. Trotz der „übersichtlichen“ ornithologischen
Ausbeute waren alle Teilnehmer sehr zufrieden, als sie am frühen Nachmittag die Rückreise nach München antraten. Wir werden das Murnauer Moos sicher in den kommenden Jahren wieder besuchen.
(Text und Fotos: Pit Brützel)