Am Sonntag, den 18.01.2015 führte uns die ASO-Exkursion an den Ammersee. Heute stand die Bestimmung der Möwen auf dem Programm und Ingo Weiß hatte sich bereit erklärt, uns ein wenig in diese
komplexe Thematik einzuführen. Knapp 20 Ornis – fast jeder mit einem Spektiv ausgerüstet - trafen sich am Parkplatz in St.Alban.
Dort gab es erste theoretische Ausführungen über 2-Jahresmöwen (Lachmöwe), 3-Jahresmöwen (Sturmmöwe) und 4-Jahresmöwen (Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Silbermöwe). Am Anlegepfosten St.
Alban konnten dann die ersten praktischen Bestimmungsübungen gemacht werden. Allerdings waren nur sehr wenige Möwen vorhanden. Ein Standortwechsel an den Dampfersteg in Dießen brachte
bessere Beobachtungsmöglichkeiten. Hier waren dann alle 3 Großmöwen zu sehen und konnten gut bestimmt werden. Daneben gab es natürlich auch viele Lach- und Sturmmöwen zu sehen,
Ingo erläuterte die einzelnen Bestimmungsmerkmale der Großmöwen (Struktur, Kopfform, Gonysfleck, Kopfstrichelung, Irisfarbe, Beinfarbe, Beinlänge, Flecken an den Handschwingen) und die
Teilnehmer konnten die Merkmale an den drei Arten gut nachvollziehen. Wichtig bei der Bestimmung ist die Beobachtung möglichst vieler der charakteristischen Merkmale; ein Merkmal alleine reicht
normalerweise nicht aus, um die Art zweifelsfrei zu bestimmen. Die drei Großmöwen taten uns sogar den Gefallen, sich nebeneinander hinzusetzen, sodass man die einzelnen Merkmale gut
unterscheiden konnte. Die Silbermöwe war beringt, es handelt sich dabei um einen Vogel, der als adulter Vogel 2006 in Polen beringt wurde. Möwen können mit über 30 Jahren übrigens ein
erstaunliches Alter erreichen.
Abschließend erläuterte Ingo noch einiges über die immaturen Möwen. Erste Bestimmungsregel lautet hier: Zuerst das Alter, dann die Art bestimmen. Da sich die Kleider der immaturen Möwen aber auch
während des Winters stark verändern, gestaltete sich diese Thematik als ausgesprochen anspruchsvoll. Hier ist noch viel Übung nötig, um die die Vögel richtig zu bestimmen.
Als „Beifang“ zu den Möwen waren am Ammersee noch Sterntaucher und Samtente zu sehen.
Ein großes Dankeschön an Ingo Weiß, der uns die schwierige Problematik der Möwenbestimmung sehr gut nähergebracht hat.
(Text: Pit Brützel)