Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Ismaninger Speichersee – mausernde Enten und vier Seeschwalbenarten

Am Samstag, den 19. Juli 2014 trafen sich ca. 10 Ornithologen der Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen (ASO) am Ismaninger Speichersee zu einer Sommerexkursion. Jörg Günther führte die Gruppe bei herrlichem Sommerwetter durch das Gebiet.

 

Der Ismaninger Speichersee ist das wichtigste Mausergebiet für Entenvögel in Bayern. Bis zu 50.000 Wasservögel kommen im Sommer hierher, und erneuern ihr Gefieder. Während dieser Zeit sind die Vögel flugunfähig und brauchen ein nahrungsreiches  und störungsarmes Rückzugsgebiet. Das finden sie im Ismaninger Speichersee und den angrenzenden Fischteichen. Jörg Günther versorgte die Exkursionsgruppe mit einer Fülle an Informationen über Geschichte und Entwicklung des Ismaninger Speichersees, z.B. über die Veränderung der Wasserqualität und der damit verbundenen Änderung in der Artenzusammensetzung der Wasservögel. Während früher eher Wasservögel mit tierisch geprägtem Nahrungsspektrum dominierten, haben in den letzten Jahren die Mauserbestände der pflanzenfressenden Arten zugenommen, die sich hauptsächlich von den vermehrt auftretenden Armleuchteralgen (Characeae) ernähren. Weitere ausführliche Informationen kann man in dem Sonderheft des Ornithologischen Anzeigers der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern nachlesen

Die Exkursion führte uns zu Beginn zum Rand des Ostbeckens, wo es einige wenige Limikolen und eine Zwergmöwe zu beobachten gab. Ansonsten war das Ostbecken ziemlich leer.

 

Die großen Mauserbestände hielten sich im Westbecken auf. Die Exkursion ging dann am Norddamm entlang des Westbeckens vom Querdamm bis zur Kormoraninsel. Viele 1000 Kolbenenten, Reiherenten, Tafelenten und Schnatterenten waren zu sehen. Auf der Kormoraninsel zeigten sich 2 Heilige Ibisse; daneben ein reichhaltiges Artenspektrum an Greifvögeln – Baumfalke, Sperber, Habicht, Mäuse- und Wespenbussard.

 

An besonderen Wasservögeln war noch ein leuzistisches Blässhuhn sowie eine männliche Moorente zu sehen. Ornithologischer Höhepunkt waren die Seeschwalben – neben einigen Flussseeschwalben zeigten sich Trauer- und Weißbartseeschwalbe und als besonderes Schmankerl eine Lachseeschwalbe, die ausgiebig beobachtet werden konnte.

Die Sommerhitze setzte den Teilnehmern doch etwas zu, sodass gegen Mittag der Rückweg durch die glühende Hitze angetreten wurde. Auf dem Rückweg noch ein Eisvogel, ein paar hundert Stare und ein singender Pirol. Im Biergarten gab es zum Ausklang noch kühle Getränke und eine kleine Brotzeit.

Ein herzliches Dankeschön an Jörg Günther, der alle Teilnehmer sowohl mit seinem Wissen über das Speicherseegebiet als auch mit seinen ornithologischen Kenntnissen begeisterte.

 

(Text und Fotos: Pit Brützel)