Als erste Art schaffte es um 4:40 Uhr eine singende Amsel auf die Liste, nur Minuten später kam die Wacholderdrossel dazu. Auch Feldschwirl, Singdrossel, Zaunkönig
und Waldkauz konnten wir früh abhaken. Der Klangteppich aus Gesängen und Rufen wurde schließlich von Minute zu Minute dichter, eine Vogelart nach der anderen stimmte ein. Gut für die Birdracer,
aber auch eine immer größere Herausforderung, die einzelnen Spezies herauszuhören.
Am Starnberger See nahmen wir weitere Arten wie Flussseeschwalbe, Kolbenente, Tafelente oder Kormoran mit. Auf dem Weg ins Leutstettener Moos hofften wir in Percha
auf die Türkentaube, die aber zunächst weder zu sehen noch zu hören war. Was also tun, eine Extrarunde durch die Straßen drehen? Kurze Diskussion im Team. Gut, machen wir. Hat sich gelohnt, die
Türkentaube flog uns tatsächlich wenige hundert Meter weiter über den Weg - darüber hinaus rief auf einem Hausdach der Grauschnäpper. Glück gehabt, den hatten wir noch gebraucht. Das macht das
Birdrace per Fahrrad aus, diese spontanen Entscheidungen im Team. Lohnt dieser oder jener Umweg und wie stehen die Chancen, die Art auch später noch zu bekommen?
Um 8:00 Uhr folgte dann der Höhepunkt des Tages, da sind wir uns einig. Wir beobachteten am Leutstettener Moos, hatten unsere Gebietszielarten Schwarzkehlchen,
Rohrweihe, Bekassine, Grauspecht und Baumpieper bereits gefunden, als Jan einen Ortolan entdeckte. Singend. Ein echter Kracher für den Landkreis – und ein Vogel, mit dem wir niemals gerechnet
hatten bei unserem Angriff auf die 100-Arten-Schallmauer. Das war das Ziel, das wir uns gesteckt hatten.
Über das Würmtal mit Wasseramsel, Gebirgsstelze und Mandarinente ging die Tour weiter durch Wälder und an Feldern vorbei zum Areal um den Flughafen
Oberpfaffenhofen. Es ist ein unschlagbarer Vorteil des Radfahrens, dass man auch während der Fahrt immer wieder eine neue Art einsammelt. Ist man nicht zu schnell unterwegs, klappt das mit dem
Hören und Erkennen von Rufen und Gesängen ganz gut. Ein weiterer Pluspunkt: Wir hatten dadurch nie längere Phasen ohne neue Art - was für die Motivation über den ganzen Tag nur gut sein
konnte.
In den Kiesgruben Oberbrunn trafen wir dann auf das “ASOnauten“-Team. Kein Wunder, die Ecke darf man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Flussregenpeifer,
Dorngrasmücke, Schwarzmilan und Neuntöter erweiterten unser Portfolio. Dazu entdeckte Wolfgang in großer Entfernung einen Schwarzstorch. Nach kurzem Plausch und fachlichem Austausch mit den
“ASOnauten“-Kollegen ging es für beide Mannschaften weiter- Zeit zu verlieren hat nämlich keiner beim Birdrace.