Wie schon im vergangenen Jahr waren Spechte und Eulen die Problemkinder unseres Birdrace. Zwar hatten wir in diesem Jahr einen Buntspecht und auch der Grauspecht ließ sich vernehmen, aber weder
Grün-, Schwarz- noch Kleinspecht gaben uns die Ehre. Und auch der Waldkauz hinter dem Söckinger Friedhof ließ sich wie schon im letzten Jahr nicht blicken. An der Würm hatten wir dagegen sofort
Erfolg, was die Stimmung wieder deutlich hob. In wenigen Minuten konnten wir Wasseramsel, Gebirgsstelze und Mandarinente auf unsere Liste setzen. Dennoch gingen wir bis zum Wehr, in der Hoffnung,
den Eisvogel oder wenigstens noch eine der fehlenden Waldarten wie Waldbaumläufer oder Kernbeißer zu finden – leider ohne Erfolg.
Weiter ging es dann zum Bachhauser Weiher und der Kläranlage Mörlbach, wo uns Zwergtaucher, Reiherente, Höckerschwan und Teichhuhn ins Birdrace-Netz gingen. Gegen 18 Uhr trafen wir bei miesesten
Wetterbedingungen am Starnberger See ein. Immerhin mussten wir uns deshalb nicht wie im letzten Jahr die Stege mit Massen von Ausflüglern teilen. Während uns an der Würm noch der Wald vor den
Elementen geschützt hatte, waren wir ihnen auf dem Steg am Kleinen Seehaus schutzlos ausgeliefert. Der Wind blies uns den Regen senkrecht ins Gesicht und auf die Optik, der Wellengang tat ein
Übriges, um die Beobachtungsbedingungen zu erschweren. Obwohl wir tapfer ausharrten, konnten wir unter Hunderten von Rauchschwalben, die gegen den Wind ankämpften, keine Uferschwalbe entdecken.
Und auch der erhoffte Rothalstaucher war nirgends zu sehen. Von Seeshaupt aus gelang es uns immerhin, eine Weißbartseeschwalbe und vier Prachttaucher auszumachen. Die Roseninsel schenkten wir uns
– und damit wohl einige Arten wie Baumfalke, Schellente und Uferschwalbe dem Team Artennot.
Zum Abschluss machten wir uns dann in Krailling noch auf die Suche nach der Waldohreule, doch leider hatten wir auch mit dieser Eule kein Glück. Insgesamt war es aber trotz der miesen
Wetterbedingungen am Nachmittag ein toller Tag mit vielen schönen Beobachtungen, und wir konnten die Zahl der gesehenen Arten immerhin um zwei gegenüber dem Vorjahr steigern. Und auch was das
Spendenaufkommen angeht, konnten wir das Vorjahr toppen. Gemeinsam mit Team Artennot sammelten wir mehr als 1.200 Euro für die Weiterentwicklung von ornitho.de ein - ein herzliches Dankeschön an
alle Spender!
(Text: Thomas Hafen)