Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Die Teufelswiese

Die Breitbrunner Teufelswiese ist dank ihres Artenreichtums und des Vorkommens seltener, gefährdeter Pflanzenarten als Naturdenkmal ausgewiesen und ist Teil des FFH- Gebiets „Ammerseeufer und Leitenwälder“.

 

Seit wann und warum die Wiese diesen schaurigen Namen trägt, ist nicht bekannt.

Landschaftspflege - Teufelswiese (Foto: Horst Guckelsberger)
Landschaftspflege - Teufelswiese (Foto: Horst Guckelsberger)

Auf kaum einer Fläche im Landkreis Starnberg findet sich eine solche Vielfalt von Lebensräumen auf engem Raum wie auf der Teufelswiese. Das Pflegegebiet ist ein stark strukturiertes Kalkflachmoor.

 

Auffallend ist zunächst ein großer künstlicher Weiher, der in den 1970er Jahren zum Eisstockschießen angelegt wurde und große Vorkommen von Schwimmendem Laichkraut aufweist. Hier laichen im Frühling Erdkröte und Grasfrosch; vermutlich allerdings mit wenig Erfolg, da im Weiher eine Population von räuberisch lebenden Goldfischen existiert, die dort illegal ausgesetzt worden ist. Auf der westlichen Seite des Weihers findet man Hochstaudenflure mit Mädesüß und Wasserdost.

 

Auf den trockeneren Teilen der Pflegefläche hat sich eine Pfeifengraswiese etablieren können. Pfeifengraswiesen wie hier auf kalkreichen Böden sind ausgesprochen artenreich. In der Teufelswiese wächst beispielsweise der Schwalbenwurz-Enzian, aber auch der seltene Lungen-Enzian, dazu Stängelloser Enzian, Duftlauch und verschiedene Orchideen.

Landschaftspflege - Teufelswiese (Foto: LBV Starnberg)
Landschaftspflege - Teufelswiese (Foto: LBV Starnberg)

Wo es nässer ist, auf der östlichen Seite des Weihers, hat sich eine Seggen- und binsenreiche Nasswiese mit seltenem Kopfried entwickelt.

 

Diese reiche Flora kann nur erhalten werden, wenn die Fläche regelmäßig jedes Jahr gemäht wird. Die ehrenamtlichen Helfer des LBV Starnberg mähen im Spätherbst. Nässe und Verbultung machen die Arbeit in Teilbereichen der Fläche schwierig.

 

Die späte Mahd ist wichtig, damit Arten wie Schwalbenwurz-Enzian und Lungen-Enzian, die relativ spät blühen, noch vor der Mahd ihre Samen bilden und ausstreuen können. Beim Abheuen der Fläche wird das Mähgut auf den befahrbaren Teilen der Wiese auf Schwaden gelegt und kann so mit Traktor und Ladewagen abtransportiert werden. Von Zeit zu Zeit ist im Frühjahr auch auf einem Teil der Fläche eine Schilfschwächung durch Mahd erforderlich, damit das aufkommende Schilf nicht überhand nimmt.