Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Spitzwiese

Lage:

Lang­ge­streckte, ost-west-orientierte Schneise in einem Bruchwald am Westrand des Wörthsees, Gemeindegebiet Wörthsee

 

Standortbedingungen:

Feuchtwiese auf Niedermoor-Grund, südlich begrenzt von einem kleinen wasserführenden Graben und gerahmt von einem Erlen-Birken-Bruchwald mit einigen aufgelassenen Torfstichen. 

 

Lebensraumtypen:

Vermutlich ehemalige Streuwiese (ca. 80%), die sich zur Hochstauden­flur entwickelt hatte. Nach Erstpflege (ab 1996) inzwischen Feuchtwiese mit Großem Mädesüß und Wald-Simse, durchsetzt mit Schilf. Im Westen hat sich sehr nasser Sumpfwald entwickelt (ca. 20%). 

 

Größe:

1,0 ha, seit 1994 im Eigentum des LBV

 

Rechtlicher Schutzstatus:

Teil des Geschützten Landschaftsbestandteils „Bacherner Moos und Insel im Wörthsee“, Teil der Biotop­kartierung „Nieder­moor­komplex südwestlich Walchstadt“, amtlich kartiertes Biotop

 

 


Pflegemaßnahmen:

Herbstmahd mit Abräumen des Mähguts, regelmäßiger Rückschnitt der eindringenden Gehölze und Bekämpfung der Neophyten (vor allem Indisches Springkraut).
Insbesondere der westliche Teil war durch ein Netz von Trampelpfaden erheblich zerstört worden. Bei der Konzeption eines naturkundlichen Rundweges um den Wörthsee schlug der Rotary Club Wörthsee den Bau eines Bohlensteges durch den Sumpfwald vor. Um die störungs­ökologische Situation zu entspannen, stimmte der LBV diesem Anliegen im Interesse des Gemein­wohls zu, in Erwar­tung einer rücksichtsvollen Nutzung (z.B. nur Schieben von Fahrrädern). 2014 wurde der Bau des Bohlensteges umgesetzt.
Infolge des stetigen Zuwachses von Wanderern und Radfahrenden beson­ders seit der Pandemie, hatte sich die Situation massiv verschlechtert und zu unvertretbaren Störungen des empfindlichen Moorbodens geführt. Daher wurde im Herbst 2023 der bestehende Bohlensteg als Bohlenweg über den bereits leicht befestigten Pfad der offenen Spitzwiese verlängert. Des Weiteren wurden an den jeweiligen Enden der Wiese Fahrradsperren angebracht. Beides hat zu einer wesent­lichen (und hoffentlich dauerhaften) Entspan­nung geführt, vor allem, was den Radverkehr betrifft (Stand 2025).

 

Wertgebende Arten:

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) gilt als wertvoller Pollenspender für Wildbienen und andere Insekten sowie als Futterpflanze für eine Reihe von Schmetterlingsraupen.

 

Foto: Sumpfdotterblume (c) Horst Guckelsberger
Sumpfdotterblume (Foto: Horst Guckelsberger)
Foto: Sumpfschwertlilie (c) Christian Niederbichler
Sumpfschwertlilie (Foto: Christian Niederbichler)

Weitere Pflegeflächen

Foto: Bacherner Moos (c) Claudius Birke